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DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

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wie in Abs<strong>ch</strong>nitt 10.5, und es ist B(0 q , ϱ) = {X ∈ T q M | ‖X‖ < ϱ}.<br />

Satz 2. Seien ∇ ein Zusammenhang auf M und g eine Riemanns<strong>ch</strong>e Metrik. Zu<br />

jedem Punkt p ∈ M existieren Zahlen ε > 0 und ϱ > 0 mit folgenden Eigens<strong>ch</strong>aften.<br />

(a) Zu je zwei Punkten q, r ∈ B(p, ε) gibt es einen eindeutig bestimmten Tangentialvektor<br />

X ∈ T q M mit ‖X‖ < ϱ und mit exp X = r.<br />

(b) Die dur<strong>ch</strong> (q, r) ↦→ X gegebene Abbildung B(p, ε) × B(p, ε) → T M ist differenzierbar.<br />

(c) Für jeden Punkt q ∈ B(p, ε) ist die Eins<strong>ch</strong>ränkung exp q | B(0q,ϱ) der Exponentialabbildung<br />

eine Einbettung.<br />

Beweis. Man wählt zunä<strong>ch</strong>st ϱ und ε ′ > 0 so klein, dass die Menge<br />

W ′ = {X ∈ T M | π(X) ∈ B(p, ε ′ ) und ‖X‖ < ϱ}<br />

dur<strong>ch</strong> π × exp diffeomorph auf ihr Bild U ′ ⊆ M abgebildet wird. Dann wählt man<br />

0 < ε < ε ′ so klein, dass B(p, ε) × B(p, ε) ⊆ U ′ ist. Mit diesem ϱ und ε gelten<br />

offenbar (a) und (b), und (c) folgt wie bei Satz 1. QED<br />

Definition. Sei ∇ ein Zusammenhang auf der Riemanns<strong>ch</strong>en Mannigfaltigkeit<br />

(M, g), und sei exp die Exponentialabbildung von ∇. Dann heißt für p ∈ M die<br />

Zahl<br />

∣<br />

inj(p) := sup{ ρ | exp ∣B(0p,ρ) p ist definiert und eine Einbettung }<br />

der Injektivitätsradius von exp im Punkt p. Ist speziell ∇ der Levi–Civita–Zusammenhang<br />

von (M, g), dann heißt inj(q) der Injektivitätsradius der Riemanns<strong>ch</strong>en<br />

Mannigfaltigkeit (M, g) im Punkt p.<br />

Der Injektivitätsradius inj(p) ist also das Supremum aller Zahlen ρ, für wel<strong>ch</strong>e die<br />

Eins<strong>ch</strong>ränkung exp p | B(0p,ρ) Normalkoordinaten mit Zentrum p liefert. Wegen Satz<br />

2(c) hat die Funktion inj : M → R auf jeder kompakten Teilmenge von M eine<br />

positive untere S<strong>ch</strong>ranke.<br />

17.8. Kanonis<strong>ch</strong>er Zusammenhang und Exponentialabbildung einer Liegruppe.<br />

Eine Liegruppe ist eine differenzierbare Mannigfaltigkeit G, die dergestalt<br />

mit einer Gruppenstruktur versehen ist, dass die Gruppenoperation µ : G × G → G<br />

und die Inversion ι : G → G differenzierbare Abbildungen sind (siehe Aufgabe 3<br />

zu Kapitel 2). Es ist allgemein bei Gruppen übli<strong>ch</strong>, die Gruppenoperation µ ni<strong>ch</strong>t<br />

explizit hervorzuheben. Man s<strong>ch</strong>reibt also oft a · b oder au<strong>ch</strong> nur ab anstelle von<br />

µ(a, b), wenn hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> der Gruppenstruktur µ keine Zweifel bestehen.<br />

Für a ∈ G bezei<strong>ch</strong>ne L a : G → G die Linksmultiplikation L a (b) = ab. Dann ist L a<br />

ein Diffeomorphismus mit inverser Abbildung (L a ) −1 = L a −1. Ein Vektorfeld X<br />

auf G heißt linksinvariant, wenn für alle a, b ∈ G gilt<br />

(T L a )X(b) = X(ab),<br />

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