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DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

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Beispiele zeigen, dass in der Formulierung das Wort “homöomorph” ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong><br />

“diffeomorph” ersetzt werden kann.<br />

23.4. Indexform und Indexlemma. Sei V ⊥ c der Raum der stückweise differenzierbaren<br />

Vektorfelder V längs der Geodätis<strong>ch</strong>en c mit 〈V (t), ċ(t)〉 = 0 für alle<br />

t ∈ [a, b]. Die Indexform von c ist die dur<strong>ch</strong><br />

I(V, W ) = 1<br />

‖ċ‖<br />

∫ b<br />

a<br />

(<br />

〈∇t V, ∇ t W 〉 − 〈R(V, ċ)ċ, W 〉 ) dt (23.4.1)<br />

definierte symmetris<strong>ch</strong>e Bilinearform I : V ⊥ c × V ⊥ c → R. Na<strong>ch</strong> der zweiten Variationsformel<br />

gilt für Variationsvektorfelder V von Variationen mit festen Endpunkten<br />

Für Jacobifelder J ist<br />

∫ b<br />

I(V ⊥ , V ⊥ ) = d2<br />

ds 2 ∣ ∣∣∣0<br />

L(c s ). (23.4.2)<br />

I(J, J) = 1 (<br />

∂t 〈∇ t J, J 〉 − 〈∇ t ∇ t J + R(J, ċ)ċ, J 〉 ) dt<br />

‖ċ‖ a<br />

= 1<br />

(23.4.3)<br />

‖ċ‖ 〈∇ tJ, J 〉 ∣ b . a<br />

Lemma. Ist c(t) ni<strong>ch</strong>t konjugiert zu c(a) längs c, dann ist die Randwertabbildung<br />

J ↦→ (J(a), J(t)) ein Isomorphismus des Vektorraums der Jacobifelder längs c auf<br />

den Raum T c(a) M × T c(t) M.<br />

Beweis. Es handelt si<strong>ch</strong> um eine lineare Abbildung zwis<strong>ch</strong>en Vektorräumen derselben<br />

Dimension 2n, deren Kern der Nullraum ist. QED<br />

Satz (Indexlemma). Die Geodätis<strong>ch</strong>e c enthalte keine zu c(a) längs c konjugierten<br />

Punkte. Sei V ∈ Vc<br />

⊥ ein Vektorfeld mit V (a) = 0, und sei J das Jacobifeld längs c<br />

mit denselben Randwerten J(a) = 0 und J(b) = V (b). Dann ist I(J, J) ≤ I(V, V ),<br />

und Glei<strong>ch</strong>heit impliziert V = J.<br />

Bei gegebenen Randwerten V (a) = 0 und V (b) minimieren also Jacobifelder die Indexform.<br />

Für den Beweis treffen wir zunä<strong>ch</strong>st einige Vorbereitungen. Sei Y 1 , . . . , Y n<br />

eine Basis von T c(b) M, und sei J i das Jacobifeld längs c mit Randwerten J i (a) = 0<br />

und J i (b) = Y i .<br />

(a) Für jeden Wert t ∈ (a, b] bilden die Vektoren J 1 (t), . . . , J n (t) eine Basis von<br />

T c(t) M.<br />

Ist nämli<strong>ch</strong> für einen Wert t 0 ∈ (a, b] eine Linearkombination a i J i (t 0 ) = 0, dann ist<br />

˜J(t) := a i J i (t) ein Jacobifeld, das an den Stellen a und t 0 vers<strong>ch</strong>windet. Da c keine<br />

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