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DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

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10. Innere Geometrie der Flä<strong>ch</strong>en im R 3<br />

Eine Flä<strong>ch</strong>e im R 3 ist eine zweidimensionale differenzierbare Untermannigfaltigkeit<br />

M von R 3 . Das Standardskalarprodukt des R 3 induziert auf M eine Riemanns<strong>ch</strong>e<br />

Metrik, die erste Fundamentalform von M. Als Riemanns<strong>ch</strong>e oder “innere” Geometrie<br />

der Flä<strong>ch</strong>e bezei<strong>ch</strong>net man die Gesamtheit derjenigen geometris<strong>ch</strong>en Eigens<strong>ch</strong>aften,<br />

die si<strong>ch</strong> allein dur<strong>ch</strong> die erste Fundamentalform bes<strong>ch</strong>reiben lassen. Dazu<br />

gehören S<strong>ch</strong>nittwinkel zwis<strong>ch</strong>en Kurven, über die Flä<strong>ch</strong>e gemessene Abstände und<br />

der Flä<strong>ch</strong>eninhalt. Da diese Größen dur<strong>ch</strong> die Riemanns<strong>ch</strong>e Metrik bestimmt sind,<br />

verallgemeinert si<strong>ch</strong> ihre Definition unmittelbar auf beliebige Riemanns<strong>ch</strong>e Mannigfaltigkeiten.<br />

Wir beginnen den Abs<strong>ch</strong>nitt mit einigen Vorbereitungen über Tangentialräume,<br />

die für die Anwendung des bisher entwickelten Begriffsapparates der differenzierbaren<br />

Mannigfaltigkeiten auf Flä<strong>ch</strong>en im R 3 wi<strong>ch</strong>tig sind. Dann erläutern wir die<br />

Grundbegriffe der inneren Geometrie und ihre Verallgemeinerung auf abstrakte Riemanns<strong>ch</strong>e<br />

Mannigfaltigkeiten. S<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> behandeln wir den Begriff der Isometrie<br />

zwis<strong>ch</strong>en Riemanns<strong>ch</strong>en Mannigfaltigkeiten und geben einfa<strong>ch</strong>e Beispiele.<br />

10.1. Tangentialräume. In Abs<strong>ch</strong>nitt 3.1 haben wir eine Definition von Tangentialräumen<br />

für Untermannigfaltigkeiten des R n gegeben. Dana<strong>ch</strong> ist insbesondere<br />

T p R 3 = {(p, v) | v ∈ R 3 }, und für eine Flä<strong>ch</strong>e M ⊆ R 3 ist T p M die Teilmenge<br />

derjenigen Paare (p, v) ∈ T p R 3 , für die v = c ′ (0) ist mit einer in M verlaufende<br />

Kurve c. Andererseits hat man die aus Derivationen bestehenden Tangentialräume<br />

T p M und T p R 3 . Die Beziehungen zwis<strong>ch</strong>en diesen Räumen lassen si<strong>ch</strong> im folgenden<br />

kommutativen Diagramm zusammenfassen:<br />

T p M<br />

Θ⏐<br />

↓<br />

T p M<br />

Inklusion<br />

−−−−−−→ T p R 3<br />

⏐<br />

↓ ˜Θ<br />

T pι<br />

−−−−−−→ T p R 3<br />

Dabei ist T p ι die Ableitung der Inklusionsabbildung ι : M → R 3 , es ist also für<br />

X ∈ T p M und f ∈ C ∞ (R 3 ),<br />

((T p ι)X)f = X(f ◦ ι) = X(f| M ) .<br />

Wie s<strong>ch</strong>on in 8.5 werden wir oft T p M mit (T p ι)(T p M) identifizieren, also T p M als<br />

Unterrraum von T p R 3 auffassen. Die Abbildung Θ ist definiert dur<strong>ch</strong><br />

Version: 18. Februar 2000<br />

Θ ((p, v)) f = d dt ∣ f(c(t)) (10.1.1)<br />

0<br />

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