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DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

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Wir zeigen nun, dass jeder Punkt p ∈ M ein zulässige Umgebung U im Sinne von<br />

22.1 hat. Sei V ⊆ T p M eine konvexe Umgebung des Nullpunktes, die dur<strong>ch</strong> die<br />

Exponentialabbildung exp p diffeomorph auf eine offene Teilmenge U := exp p (V )<br />

von M abgebildet wird. Sei weiter π −1 (p) = {p α | α ∈ Λ} mit einer Indexmenge Λ,<br />

und sei<br />

V α := (T pα π) −1 (V ) ⊆ T pα ¯M.<br />

Da π Geodätis<strong>ch</strong>e in Geodätis<strong>ch</strong>e abbildet, ist<br />

π ◦ exp pα<br />

= exp p ◦ T pα π.<br />

Folgli<strong>ch</strong> wird V α dur<strong>ch</strong> exp pα<br />

diffeomorph auf die offene Teilmenge<br />

U α := exp pα<br />

(V α ) ⊆ ¯M<br />

abgebildet. Also ist<br />

π ∣ ∣<br />

Uα<br />

= exp p<br />

∣<br />

∣V ◦ T pα π ◦ (exp pα<br />

∣<br />

∣Vα<br />

) −1<br />

ein Diffeomorphismus von U α auf U. Wir beenden den Beweis, indem wir zeigen:<br />

(1) U α ∩ U β ≠ ∅ impliziert α = β<br />

(2) π −1 (U) = ⋃ α∈Λ U α.<br />

Zum Beweis von (1) sei ¯p ∈ U α ∩ U β . Sei c α : [0, 1] → ¯M die eindeutig bestimmte<br />

Geodätis<strong>ch</strong>e mit c α (0) = ¯p und c α (1) = p α , die ganz in U α verläuft. Ebenso<br />

sei c β : [0, 1] → ¯M die eindeutig bestimmte Geodätis<strong>ch</strong>en von c β (0) = ¯p na<strong>ch</strong><br />

c β (1) = p β , die ganz in U β liegt. Dann sind die Kurven π ◦ c α und π ◦ c β Geodätis<strong>ch</strong>e<br />

von π(¯p) na<strong>ch</strong> p, die ganz in U enthalten sind. Also gilt π ◦ c α = π ◦ c β ,<br />

und es folgt<br />

(T¯p π) ċ α (0) = (π ◦ c α )·(0)<br />

= (π ◦ c β )·(0)<br />

= (T¯p π) ċ β (0).<br />

Damit ist ċ α (0) = ċ β (0), also c α = c β . Insbesondere folgt p α = c α (1) = c β (1) = p β ,<br />

und daraus α = β.<br />

Zum Beweis von (2): Offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> ist ⋃ α U α ⊆ π −1 (U). Wir beweisen die umgekehrte<br />

Inklusion. Seien dazu ¯q ∈ π −1 (U) und q := π(¯q). Wir betra<strong>ch</strong>ten die<br />

Geodätis<strong>ch</strong>e c : [0, 1] → M von c(0) = q na<strong>ch</strong> c(1) = p mit c([0, 1]) ⊆ U, und die<br />

Geodätis<strong>ch</strong>e ¯c : [0, 1] → ¯M mit Tangentialvektor<br />

˙¯c(0) = (T¯q π) −1 ċ(0).<br />

Dann ist ¯c(0) = ¯q und π ◦ ¯c = c, insbesondere also π(¯c(1)) = c(1) = p. Daher gilt<br />

¯c(1) = p α für einen Index α ∈ Λ, und es folgt ¯q ∈ U α . QED<br />

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