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DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

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Da t 0 ∈ (a, b] beliebig gewählt war, folgt<br />

d<br />

dt<br />

‖J‖ 2<br />

‖J ∗ ‖ 2 ≥ 0<br />

auf (a, b], also ist ‖J‖ / ‖J ∗ ‖ monoton wa<strong>ch</strong>send, wie behauptet. Zweimalige Anwendung<br />

der Regel von de L’Hospital ergibt<br />

lim<br />

t→a<br />

‖J(t)‖ 2<br />

‖J ∗ (t)‖ 2 = lim 〈J, ∇ t J〉<br />

t→a 〈J ∗ , ∇ t J ∗ 〉<br />

= lim<br />

t→a<br />

‖∇ t J‖ 2 + 〈J, −R(J, ċ)ċ 〉<br />

‖∇ t J ∗ ‖ 2 + 〈J ∗ , −R ∗ (J ∗ , ċ ∗ 〉ċ ∗ 〉<br />

= 1,<br />

und damit ‖J‖ ≥ ‖J ∗ ‖ auf [a, b]. Falls für einen Wert t 0 > 0 das Glei<strong>ch</strong>heitszei<strong>ch</strong>en<br />

gilt, dann ist ˜J = J ∗ . In der Unglei<strong>ch</strong>ungskette (24.1.1) muss gelten I(Y, Y ) =<br />

I( ˜J, ˜J), also na<strong>ch</strong> dem Indexlemma Y = ˜J, und außerdem<br />

〈R(J, ċ)ċ, J〉 = 〈R ∗ (Y, ċ ∗ )ċ ∗ , Y 〉<br />

auf dem Intervall [0, t 0 ].<br />

Intervall. QED<br />

Folgli<strong>ch</strong> ist K(ċ(t), J(t)) = K ∗ (ċ ∗ (t), J ∗ (t)) auf diesem<br />

24.2. Anwendungen des Rau<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>en Satzes. Für κ ∈ R sei s κ die Lösung der<br />

gewöhnli<strong>ch</strong>en Differentialglei<strong>ch</strong>ung f ′′ + κf = 0 mit den Anfangswerten s κ (0) = 0<br />

und s ′ κ (0) = 1. Explizit ist<br />

⎧<br />

√1<br />

⎪⎨ κ<br />

sin( √ κt), falls κ > 0<br />

s κ (t) = t, falls κ = 0<br />

⎪⎩<br />

√1<br />

−κ<br />

sinh( √ (24.2.1)<br />

−κt), falls κ < 0.<br />

Für X ∈ T p M sei ι X<br />

: T p M → T X T p M der kanonis<strong>ch</strong>e Isomorphismus (17.6.1). Wie<br />

in 18.3 definieren wir eine Riemanns<strong>ch</strong>e Metrik auf T p M dur<strong>ch</strong> die Festlegung, dass<br />

für jedes X ∈ T p M die Abbildung ι X<br />

eine lineare Isometrie ist. Damit wird T p M<br />

zu einer fla<strong>ch</strong>en Riemanns<strong>ch</strong>en Mannigfaltigkeit. Die erste Anwendung bes<strong>ch</strong>reibt<br />

die infinitesimale Längenverzerrung der Abbildung exp p : ˜T p M → M.<br />

Satz 1. Seien (M, g) eine Riemanns<strong>ch</strong>e Mannigfaltigkeit, K ihre S<strong>ch</strong>nittkrümmung,<br />

p ∈ M und X ∈ ˜T p M. Sei w ∈ T X T p M orthogonal zur radialen Ri<strong>ch</strong>tung ι X<br />

X.<br />

(a) Gilt K ≤ ∆ für eine Zahl ∆ ∈ R, und ist im Fall ∆ > 0 zusätzli<strong>ch</strong> ‖X‖ ≤<br />

π/ √ ∆, dann gilt<br />

∥ (TX exp p )w ∥ s ∆ (‖X‖)<br />

≥ ‖w‖ . (24.2.2)<br />

‖X‖<br />

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