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DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

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Mat(n, R) der reellen n × n–Matrizen. Man kann daher den Tangentialraum T e G<br />

kanonis<strong>ch</strong> mit Mat(n, R) identifizieren. Die Exponentialabbildung der Liegruppe G<br />

wird damit zu einer Abbildung exp : Mat(n, R) → GL(n, R). Für X ∈ Mat(n, R)<br />

ist die Exponentialreihe<br />

e X =<br />

∞∑<br />

k=0<br />

1<br />

k! Xk = I + X + 1 2 X2 + . . .<br />

für jede Wahl einer Norm auf Mat(n, R) absolut konvergent, und man sieht lei<strong>ch</strong>t,<br />

dass c(t) = e tX ein differenzierbarer Homomorphismus (R, +) → G ist mit ċ(0) =<br />

X. Der Satz zeigt nun, dass e tX = exp(tX) ist. Insbesondere gilt<br />

exp(X) = e X . (17.8.2)<br />

Kommentar: Liegruppen und Liealgebren. Sind X und Y linksinvariante<br />

Vektorfelder auf einer Liegruppe G, dann ist au<strong>ch</strong> [X, Y ] linksinvariant, da na<strong>ch</strong><br />

Aufgabe 5 zu Kapitel 2 gilt<br />

L a∗ [X, Y ] = [L a∗ X, L a∗ Y ] = [X, Y ].<br />

Die Menge G aller linksinvarianten Vektorfelder auf G bildet deshalb bezügli<strong>ch</strong> der<br />

Lieklammer eine Liealgebra, und zwar eine Unteralgebra der Liealgebra aller C ∞ –<br />

Vektorfelder auf G (siehe 7.3). Man nennt G die Liealgebra der Liegruppe G. Da<br />

die Auswertungsabbildung X → X(e) ein Vektorraumisomorphismus von G auf<br />

T e G ist, bezei<strong>ch</strong>net man oft au<strong>ch</strong> T e G mit der von G dur<strong>ch</strong> diesen Isomorphismus<br />

induzierten Lieklammer als die Liealgebra von G. Man erhält, indem man G mit<br />

T e G identifiziert, eine Exponentialabbildung<br />

exp : G → G,<br />

mit deren Hilfe si<strong>ch</strong> Eigens<strong>ch</strong>aften der Gruppe G in Eigens<strong>ch</strong>aften der Liealgebra<br />

G übersetzen lassen. Insbesondere lässt si<strong>ch</strong> die Gruppenoperation in dur<strong>ch</strong> exp<br />

definierten Normalkoordinaten bes<strong>ch</strong>reiben dur<strong>ch</strong> die Liealgebrastruktur auf G ∼ =<br />

T e G mittels der Campbell–Hausdorff–Formel<br />

(<br />

exp(X) exp(Y ) = exp X + Y + 1 2 [X, Y ]<br />

+ 1<br />

12 [X, [X, Y ]] + 1 [Y, [Y, X]]<br />

12<br />

− 1<br />

1<br />

)<br />

[X, [Y, [X, Y ]]] −<br />

48 48 [Y, [X, [X, Y ]]] + . . .<br />

(17.8.3).<br />

Dabei stehen auf der re<strong>ch</strong>ten Seite der Glei<strong>ch</strong>ung die ersten Glieder einer unendli<strong>ch</strong>en<br />

Reihe, die für alle X und Y aus einer Umgebung von 0 ∈ T e G absolut konvergiert.<br />

Au<strong>ch</strong> die weggelassenen Reihenglieder sind mehrfa<strong>ch</strong>e Lieklammern von X<br />

und Y , und zwar von mindestens vierter Ordnung in X und Y . Die Korrespondenz<br />

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