21.11.2013 Aufrufe

DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Korollar. Ist ∇ mit einer Riemanns<strong>ch</strong>en Metrik g verträgli<strong>ch</strong>, dann ist für alle<br />

X, Y ∈ T p M der Endomorphismus R(X, Y ) : T p M → T p M s<strong>ch</strong>iefsymmetris<strong>ch</strong> bezügli<strong>ch</strong><br />

g, also<br />

g(R(X, Y )Z, W ) = −g(R(X, Y )W, Z) (16.4.4)<br />

für alle Z, W ∈ T p M.<br />

Beweis. Na<strong>ch</strong> (16.4.3) ist<br />

R(X, Y ) = − lim<br />

t→0<br />

P t,t − I<br />

t 2<br />

= − d dt∣ P √ τ, √ τ .<br />

τ=0<br />

Da na<strong>ch</strong> Proposition 15.5 die Parallelvers<strong>ch</strong>iebung isometris<strong>ch</strong> ist, gilt<br />

g(p)(P √ τ, √ τ Z, P √ τ, √ τ W ) = g(p)(Z, W ).<br />

Das Korollar ergibt si<strong>ch</strong>, indem man diese Beziehung na<strong>ch</strong> τ differenziert und τ = 0<br />

setzt. QED<br />

16.5. Fla<strong>ch</strong>e Zusammenhänge. Ein Zusammenhang ∇ heißt fla<strong>ch</strong>, wenn sein<br />

Krümmungstensor vers<strong>ch</strong>windet, wenn also R = 0 ist. Um die geometris<strong>ch</strong>e Bedeutung<br />

dieser Bedingung zu erläutern, führen wir zunä<strong>ch</strong>st folgende Begriffe ein.<br />

Definition. Zwei differenzierbare Kurven c 0 und c 1 : [a, b] → M mit denselben<br />

Anfangs- und Endpunkten c 0 (a) = c 1 (a) = p und c 0 (b) = c 1 (b) = q heißen differenzierbar<br />

homotop (mit festen Endpunkten), wenn eine differenzierbare Abbildung<br />

H : [0, 1] × [a, b] → M<br />

existiert mit H(s, a) = p und H(s, b) = q für alle s ∈ [0, 1], und mit H(0, t) = c 0 (t)<br />

und H(1, t) = c 1 (t) für alle t ∈ [a, b]. Die Abbildung H bezei<strong>ch</strong>net man dann als<br />

eine differenzierbare Homotopie von c 0 na<strong>ch</strong> c 1 .<br />

Man stellt si<strong>ch</strong> eine sol<strong>ch</strong>e Homotopie meist als eine Familie c s (t) = H(s, t) von<br />

Kurven c s vor, die alle denselben Anfangs- und denselben Endpunkt haben, und<br />

dur<strong>ch</strong> wel<strong>ch</strong>e die Kurve c 0 in die Kurve c 1 “deformiert” wird. Anstelle differenzierbarer<br />

Kurven und Homotopien ist es oft von Vorteil, stetige oder stückweise<br />

differenzierbare Kurven und Homotopien zuzulassen. Dabei heißt H stückweise differenzierbar,<br />

wenn H stetig ist und es Unterteilungen 0 = s 0 < s 1 < . . . < s k = 1<br />

und a = t 0 < t 1 < . . . < t m = b gibt dergestalt, dass die Eins<strong>ch</strong>ränkung von H auf<br />

jedes der Re<strong>ch</strong>tecke [s i , s i+1 ] × [t j , t j+1 ] differenzierbar ist.<br />

Definition. Ein Repèrefeld auf M ist ein n–Tupel X 1 , . . . , X n differenzierbarer<br />

Vektorfelder auf M mit der Eigens<strong>ch</strong>aft, dass X 1 (p), . . . , X n (p) für jeden Punkt<br />

p ∈ M eine Basis des Tangentialraumes T p M ist. Repèrefelder werden au<strong>ch</strong> als<br />

bewegli<strong>ch</strong>e n–Beine bezei<strong>ch</strong>net, im Englis<strong>ch</strong>en als frame field.<br />

160

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!