21.11.2013 Aufrufe

DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die Kurve c ist also eine monotone Umparametrisierung der Geodätis<strong>ch</strong>en γ.<br />

Wir bemerken, dass die Voraussetzung über die Invertierbarkeit von T exp p insbesondere<br />

dann erfüllt ist, wenn das Bild ˜c([a, b]) in einem Ball B p (0, ϱ) ⊆ T p M<br />

enthalten ist, dessen Radius ϱ kleiner ist als der Injektivitätsradius inj(p) an p<br />

(siehe Abs<strong>ch</strong>nitt 17.7).<br />

Beweis. Indem man, falls nötig, zu einer Eins<strong>ch</strong>ränkung von ˜c auf ein Teilintervall<br />

[a 1 , b] ⊆ [a, b] übergeht, kann man annehmen, dass ˜c(s) ≠ 0 ist für alle s > a. Für<br />

s ∈ (a, b] ist dann ˜c(s) = u(s)X(s), wobei die Funktion u(s) := ‖˜c(s)‖ / ‖X‖ positiv<br />

und stückweise differenzierbar ist, und der Vektor<br />

X(s) :=<br />

‖X‖<br />

‖˜c(s)‖ ˜c(s)<br />

konstante Norm ‖X(s)‖ = ‖X‖ hat. Mit Ausnahme der endli<strong>ch</strong> vielen Stellen, an<br />

denen ˜c ni<strong>ch</strong>t differenzierbar ist, gilt<br />

ċ(s) = (T exp p )˜c(s) ˙˜c(s).<br />

Nun gilt allgemein für den Tangentialvektor einer Kurve Y (s) in einem Vektorraum<br />

E stets<br />

Ẏ (s) = ι Y (s) Y ′ (s) ∈ T Y (s) E,<br />

wobei Y ′ (s) ∈ E die übli<strong>ch</strong>e Ableitung und ι Y (s) den kanonis<strong>ch</strong>en Isomorphismus<br />

E ∼ = T Y (s) E bezei<strong>ch</strong>net. Im vorliegenden Fall ergibt si<strong>ch</strong> mit ˜c(s) = u(s)X(s)<br />

ċ(s) = (T exp)˜c(s) ι˜c(s) ˜c ′ (s)<br />

= (T exp)˜c(s) ι˜c(s)<br />

(<br />

u ′ (s)X(s) + u(s)X ′ (s) )<br />

= (T exp)˜c(s)<br />

(<br />

u ′ (s) ι˜c(s) X(s) + u(s) ι˜c(s) X ′ (s) ) .<br />

Der Vektor ι˜c(s) X(s) ist radial im Sinne von Abs<strong>ch</strong>nitt 18.3, und wegen ‖X(s)‖ =<br />

const ist ι˜c(s) X ′ (s) orthogonal zur radialen Ri<strong>ch</strong>tung. Mit den beiden Lemmata aus<br />

18.3 folgt für s ∈ (a, b]<br />

‖ċ(s)‖ =<br />

(<br />

|u ′ (s)| 2 ‖X(s)‖ 2 + ∥ ∥(T exp p )˜c(s)<br />

(<br />

u(s)ι˜c(s) X ′ (s) )∥ ∥ 2 ) 1/2<br />

≥ |u ′ (s)| ‖X(s)‖<br />

≥ u ′ (s) ‖X‖ .<br />

(∗)<br />

Integration liefert für ε > 0<br />

∫ b<br />

ε<br />

‖ċ(s)‖ ds ≥ (u(b) − u(ε)) ‖X‖ ,<br />

186

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!