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DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

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und damit<br />

∫<br />

d<br />

dε∣ vol(Mϱ ε ) = −2<br />

0<br />

M<br />

ϱH dV M .<br />

Folgerung. Minimiert M den Flä<strong>ch</strong>eninhalt unter allen dur<strong>ch</strong> “normale” Variation<br />

erhaltenen Na<strong>ch</strong>barflä<strong>ch</strong>en Mϱ ε, ϱ ∈ C∞ 0 (M), dann gilt H = 0.<br />

Flä<strong>ch</strong>en im R 3 mit H = 0 heißen Minimalflä<strong>ch</strong>en, sol<strong>ch</strong>e mit konstanter mittlerer<br />

Krümmung nennt man H–Flä<strong>ch</strong>en. Da nur das Vorzei<strong>ch</strong>en von H von der Wahl<br />

einer Orientierung abhängt, sind diese Definitionen au<strong>ch</strong> sinnvoll für ni<strong>ch</strong>torientierbare<br />

Flä<strong>ch</strong>en.<br />

Beispiel für Minimalflä<strong>ch</strong>en sind die Ebenen, das Katenoid und das Helikoid aus Abs<strong>ch</strong>nitt<br />

10.9. Weitere Beispiele lassen si<strong>ch</strong> experimentell herstellen als Seifenhäute,<br />

indem man ein ges<strong>ch</strong>lossene Randkurve aus Draht in Seifenlösung tau<strong>ch</strong>t. Allgemein<br />

ist die mittlere Krümmung einer dünnen Membran proportional zur Druckdifferenz<br />

ihrer beiden Seiten. Man kann deshalb H–Flä<strong>ch</strong>en erzeugen, indem man für<br />

unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Luftdruck auf den beiden Seiten einer Seifenhaut sorgt. Die Aufgabe,<br />

zu einer gegebenen ges<strong>ch</strong>lossenen Raumkurve ein Minimalflä<strong>ch</strong>enstück finden,<br />

das von der Kurve begrenzt wird, bezei<strong>ch</strong>net man na<strong>ch</strong> J. Plateau (1866) als das<br />

Plateaus<strong>ch</strong>e Problem.<br />

12.7. Glei<strong>ch</strong>ungen von Gauß und Codazzi–Mainardi. In etwas abgekürzter<br />

Notation lauten die Ableitungsglei<strong>ch</strong>ungen von Gauß und Weingarten aus Abs<strong>ch</strong>nitt<br />

11.8<br />

∂ j ∂ k ψ = Γ jk l ∂ l ψ + h jk n<br />

∂ i n = −L i k ∂ k ψ.<br />

Wir gehen aus von ∂ i ∂ j ∂ k ψ = ∂ j ∂ i ∂ k ψ und erhalten zunä<strong>ch</strong>st<br />

∂ i Γ jk l ∂ l ψ + Γ jk l ∂ i ∂ l ψ + ∂ i h jk n + h jk ∂ i n =<br />

∂ j Γ ik l ∂ l ψ + Γ ik l ∂ j ∂ l ψ + ∂ j h ik n + h ik ∂ j n,<br />

und daraus dur<strong>ch</strong> Einsetzen der Ableitungsglei<strong>ch</strong>ungen<br />

∂ i Γ jk l ∂ l ψ + Γ jk l Γ il m ∂ m ψ + Γ jk l h il n + ∂ i h jk n − h jk L i l ∂ l ψ =<br />

∂ j Γ ik l ∂ l ψ + Γ ik l Γ jl m ∂ m ψ + Γ ik l h jl n + ∂ j h ik n − h ik L j l ∂ l ψ.<br />

Spaltet man diese Glei<strong>ch</strong>ung auf in eine an M tangentielle und eine zu M normale<br />

Komponente, so erhält man die Glei<strong>ch</strong>ungen von Gauß (12.7.1) und Codazzi–<br />

Mainardi (12.7.2):<br />

∂ i Γ jk l − ∂ j Γ ik l + Γ jk m Γ im l − Γ ik m Γ jm l = h jk L i l − h ik L j<br />

l<br />

(12.7.1)<br />

Γ jk l h il − Γ ik l h jl + ∂ i h jk − ∂ j h ik = 0 (12.7.2)<br />

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