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DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

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(iv) Die Aussagen des Satzes lassen si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ohne weiteres auf andere Zusammenhänge<br />

übertragen. Sei etwa ∇ 0 der kanonis<strong>ch</strong>e Zusammenhang einer Liegruppe<br />

G. Na<strong>ch</strong> Abs<strong>ch</strong>nitt 17.8 ist ∇ 0 vollständig. Denno<strong>ch</strong> ist die Exponentialabbildung<br />

exp : T e G → G au<strong>ch</strong> für zusammenhängende G ni<strong>ch</strong>t immer surjektiv. Sei etwa<br />

G = GL + (2, R) = {a ∈ GL(2, R) | det(a) > 0}.<br />

Dann ist G zusammenhängend, aber der Punkt<br />

( )<br />

−2 0<br />

a =<br />

0 −1<br />

ist ni<strong>ch</strong>t im Bild von exp e enthalten. Wäre nämli<strong>ch</strong> a = exp X, dann hätte man<br />

a = exp( 1 2 X) exp( 1 2 X) = b2 mit einem b ∈ GL(2, R), woraus man lei<strong>ch</strong>t einen<br />

Widerspru<strong>ch</strong> herleitet. Andererseits zeigt man mit Hilfe der Jordans<strong>ch</strong>en Normalform<br />

uns<strong>ch</strong>wer, dass die Exponentialabbildung der Liegruppe GL(n, C) surjektiv<br />

ist.<br />

Wir kommen zum Beweis des Satzes.<br />

(d)⇒(e) Da M wegzusammenhängend ist, gilt M = ⋃ ϱ>0<br />

B(p, ϱ). Die Behauptung<br />

folgt aus dem Satz in 19.1.<br />

(a)⇒(b) Sei A ⊆ M abges<strong>ch</strong>lossen und bes<strong>ch</strong>ränkt. Da A bes<strong>ch</strong>ränkt ist, gilt<br />

A ⊆ B(p, ϱ) für hinrei<strong>ch</strong>end große Radien ϱ. Und da A abges<strong>ch</strong>lossen ist, ist au<strong>ch</strong><br />

das Urbild exp −1<br />

p (A) abges<strong>ch</strong>lossen in T pM. Folgli<strong>ch</strong> ist à := exp−1 p (A) ∩ ¯B(0, ϱ)<br />

eine bes<strong>ch</strong>ränkte und abges<strong>ch</strong>lossene Teilmenge von T p M, also kompakt. Na<strong>ch</strong> 19.1<br />

ist exp(Ã) = A, also ist A als Bild einer kompakten Menge unter einer stetigen<br />

Abbildung ebenfalls kompakt.<br />

(b)⇒(c) Jede Cau<strong>ch</strong>yfolge (p n ) n∈N ist bes<strong>ch</strong>ränkt. Folgli<strong>ch</strong> ist au<strong>ch</strong> der Abs<strong>ch</strong>luss<br />

der Menge {p n | n ∈ N} bes<strong>ch</strong>ränkt und zuglei<strong>ch</strong> abges<strong>ch</strong>lossen, also na<strong>ch</strong> (b) kompakt.<br />

Daher besitzt (p n ) eine konvergente Teilfolge. Da Cau<strong>ch</strong>yfolgen hö<strong>ch</strong>stens<br />

einen Häufungspunkt haben können, ist die Folge (p n ) selbst konvergent.<br />

(c)⇒(d) Sei X ∈ T M, und sei J X ⊆ R das maximale Definitionsintervall der Geodätis<strong>ch</strong>en<br />

c(t) = exp tX. Wir zeigen J X = R. Wegen J aX = aJ X (siehe 17.2) kann<br />

man annehmen, dass ‖X‖ = 1 ist. Dann ist c na<strong>ch</strong> der Bogenlänge parametrisiert.<br />

Wir führen die Annahme eines endli<strong>ch</strong>en Supremums t 0 := sup(J X ) < ∞ zu einem<br />

Widerspru<strong>ch</strong>. Sei dazu t j ∈ J X eine Folge mit lim j→∞ t j = t 0 . Dann gilt<br />

d ( c(t j ), c(t k ) ) ≤ L ( c| [tj,t k ])<br />

= |tj − t k | .<br />

Also ist c(t j ) eine Cau<strong>ch</strong>yfolge in M. Sei q ihr Grenzwert, und sei ε > 0 so klein<br />

gewählt, dass der abges<strong>ch</strong>lossene Ball B := ¯B(q, ε) kompakt ist. Na<strong>ch</strong> 19.1 ist das<br />

der Fall, wenn für ein ε ′ > ε der Ball B(0, ε ′ ) ⊆ T q M im Definitionsberei<strong>ch</strong> von<br />

exp q enthalten ist. Indem man ε nötigenfalls verkleinert, kann man annehmen, dass<br />

die Menge<br />

{X ∈ T M | π(X) ∈ B und ‖X‖ < ε}<br />

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