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DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

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Beweis. Jeder Vektorraum hat offenbar genau zwei Orientierungen. Sind {O p } und<br />

{O ′ p} zwei Orientierungen von M, dann ist die Menge {p ∈ M | O p = O ′ p} zuglei<strong>ch</strong><br />

offen und abges<strong>ch</strong>lossen in M. Da M zusammenhängend ist, ist sie leer oder stimmt<br />

mit ganz M überein. QED<br />

Lemma. Eine differenzierbare Mannigfaltigkeit (M, A) ist genau dann orientierbar,<br />

wenn es einen Atlas A + ⊆ A gibt, dessen Kartenwe<strong>ch</strong>sel positive Funktionaldeterminanten<br />

haben: det(D( ˜ϕ ◦ ϕ −1 )) > 0 für alle (ϕ, U) und ( ˜ϕ, Ũ) ∈ A+ . Maximale<br />

Atlanten A + ⊆ A mit dieser Eigens<strong>ch</strong>aft entspre<strong>ch</strong>en bijektiv den Orientierungen<br />

von M.<br />

Beweis. Sei {O p | p ∈ M} eine Orientierung. Wir definieren einen Atlas A + dur<strong>ch</strong><br />

A + = { (ϕ, U) ∈ A ∣ ∣ [(<br />

∣ ∣<br />

∂ ∣∣∣p ∂ ∣∣∣p )]<br />

∂x 1 , . . . ,<br />

∂x n = O p für alle p ∈ U } .<br />

Dabei bezei<strong>ch</strong>nen ∂/∂x i die Basisfelder der Karte ϕ. Sind (ϕ, U) und ( ˜ϕ, Ũ) ∈ A+ ,<br />

und sind ∂/∂x i und ∂/∂˜x i die entspre<strong>ch</strong>enden Basisfelder, dann gilt für p ∈ U ∩ Ũ<br />

∂<br />

∂˜x i ∣ ∣∣∣p<br />

= ∂xk<br />

∂˜x i (ϕ(p))<br />

∂<br />

∂x k ∣ ∣∣∣p<br />

.<br />

Na<strong>ch</strong> Definition von A + hat die Matrix (∂x k /∂˜x i ) positive Determinante. Diese<br />

Matrix ist aber die Matrix der Ableitung D(ϕ ◦ ˜ϕ −1 )(ϕ(p)). Also hat der Atlas A +<br />

die gewüns<strong>ch</strong>te Eigens<strong>ch</strong>aft. Die umgekehrte Implikation ist offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>. QED<br />

Bemerkung. Ein lokaler Diffeomorphismus φ : M → N zwis<strong>ch</strong>en orientierten<br />

Mannigfaltigkeiten heißt orientierungserhaltend, wenn für jeden Punkt p ∈ M die<br />

Ableitung T p φ positiv orientierte Basen von T p M in positiv orientierte Basen von<br />

T φ(p) N abbildet. Im Beweis des Lemmas ist A + die Menge aller orientierungserhaltenden<br />

Karten in A, wobei R n mit der dur<strong>ch</strong> die Standardbasis definierten Standardorientierung<br />

versehen ist. Denn die Ableitung T p ϕ einer Karte ϕ bildet die zur<br />

Karte gehörenden Basisfelder ∂/∂x i in die Standardbasisfelder des R n ab.<br />

11.2. Gaußabbildung. Ist M ⊆ R 3 eine orientierte Flä<strong>ch</strong>e, dann existiert genau<br />

eine Abbildung ν : M → T R 3 mit folgenden Eigens<strong>ch</strong>aften: Es gilt<br />

ν(p) ∈ T p R 3 , ν(p) ⊥ T p M und ‖ν(p)‖ = 1<br />

für alle p ∈ M und bezügli<strong>ch</strong> der Standardmetrik g R 3 des R 3 , und für jede positiv<br />

orientierte Basis (X 1 , X 2 ) von T p M ist (X 1 , X 2 , ν(p)) eine positiv orientierte Basis<br />

von T p R 3 . Die Abbildung ν ist also ein Einheitsnormalenfeld, das im bes<strong>ch</strong>riebenen<br />

Sinne mit der Orientierung von M und der Standardorientierung des R 3 verträgli<strong>ch</strong><br />

ist. S<strong>ch</strong>reibt man unter Verwendung der Standardbasisfelder ∂/∂x l des R 3<br />

ν(p) = n l (p)<br />

96<br />

∂<br />

∂x l ∣ ∣∣∣p<br />

,

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