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DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

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topologis<strong>ch</strong>e Mannigfaltigkeiten, auf denen kein C 1 –Atlas existiert (M. Kervaire,<br />

Comment. Math. Helv. 34(1960), 257–270).<br />

1.6. Erste Beispiele. (a) Die leere Menge ∅ mit dem leeren Atlas ist eine n–<br />

dimensionale C ∞ –Mannigfaltigkeit für jedes n. Dieses Beispiel ist nützli<strong>ch</strong>, um bei<br />

der Formulierung von Aussagen Sonderfälle mit einzus<strong>ch</strong>ließen.<br />

(b) Nulldimensionale topologis<strong>ch</strong>e Mannigfaltigkeiten sind abzählbare Mengen M<br />

mit der diskreten Topologie (jede Teilmenge von M ist offen).<br />

(c) Beispiele für eindimensionale topologis<strong>ch</strong>e Mannigfaltigkeiten sind die Einheitskreislinie<br />

(oder 1–Sphäre) S 1 , offene Intervalle (a, b) ⊆ R und die disjunkte Vereinigung<br />

S 1 ˙∪S 1 . Disjunkte Vereinigungen abzählbar vieler C k –Mannigfaltigkeiten<br />

derselben Dimension sind offenbar wieder C k –Mannigfaltigkeiten.<br />

(d) R n mit dem Atlas {(id, R n )}. Allgemeiner hat jeder endli<strong>ch</strong>dimensionale reelle<br />

Vektorraum E eine Standard–C ∞ –Struktur: Sei e 1 . . . e n eine Basis von E und sei<br />

ϕ : E → R n definiert dur<strong>ch</strong><br />

ϕ ( ∑<br />

n λ i )<br />

e i = (λ 1 , . . . , λ n ).<br />

i=1<br />

Die dur<strong>ch</strong> den Atlas {(ϕ, E)} bestimmte C ∞ –Struktur hängt offenbar ni<strong>ch</strong>t von der<br />

Wahl der Basis e 1 . . . e n ab.<br />

(e) Für die n–Sphäre S n = {x ∈ R n+1 | (x 1 ) 2 + · · · + (x n+1 ) 2 = 1} gibt es<br />

einen aus zwei Karten bestehenden C ∞ –Atlas. Seien dazu U 1 = S n \{(0, 0 . . . 0, 1)}<br />

und U 2 = S n \{(0, 0 . . . 0, −1)}. Wir definieren ϕ 1 : U 1 → R n , die stereographis<strong>ch</strong>e<br />

Projektion vom “Nordpol” (0, . . . , 0, 1) aus, und ϕ 2 : U 2 → R n , die stereographis<strong>ch</strong>e<br />

Projektion vom “Südpol” (0, . . . , 0, −1), dur<strong>ch</strong><br />

(<br />

x 1<br />

ϕ 1 (x) =<br />

1 − x n+1 , . . . , x n )<br />

1 − x n+1<br />

(<br />

x 1<br />

ϕ 2 (x) =<br />

1 + x n+1 , . . . , x n )<br />

1 + x n+1 ,<br />

wobei x = (x 1 , . . . , x n+1 ). Es ist ϕ 1 (U 1 ∩ U 2 ) = ϕ 2 (U 1 ∩ U 2 ) = R n \{0}, und man<br />

bere<strong>ch</strong>net ( ∑<br />

für den Kartenwe<strong>ch</strong>sel ϕ 1 ◦ ϕ −1<br />

2 (y) = ϕ 2 ◦ ϕ −1<br />

1 (y) = y/||y||2 , wobei ||y|| =<br />

n<br />

j=1 (yj ) ) 2 1/2 die euklidis<strong>ch</strong>e Norm im R n ist. Die dur<strong>ch</strong> diesen Atlas definierte<br />

C ∞ –Struktur der Sphäre bezei<strong>ch</strong>net man au<strong>ch</strong> als die “Standardstruktur”.<br />

1.7. Bemerkung. (Produkte von C k –Mannigfaltigkeiten sind C k –Mannigfaltigkeiten.)<br />

Seien (M, A) und (N, B) zwei C k –Mannigfaltigkeiten. Dann ist<br />

{(ϕ × ψ, U × V ) | (ϕ, U) ∈ A und (ψ, V ) ∈ B}<br />

offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> ein C k –Atlas für M × N mit der Produkttopologie. Dabei bezei<strong>ch</strong>net<br />

ϕ × ψ : U × V → R m × R n ≃ R m+n die Abbildung (ϕ × ψ)(p, q) = (ϕ(p), ψ(q)).<br />

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