DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch
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und damit<br />
g(∇ X Y, Z) = 1 (<br />
Xg(Y, Z) + Y g(X, Z) − Zg(X, Y )<br />
2<br />
)<br />
+ g([X, Y ], Z) − g([Y, Z], X) + g([Z, X], Y ) .<br />
(14.9.2)<br />
Da Z ∈ V(M) beliebig ist und g ni<strong>ch</strong>t ausgeartet, ist ∇ X Y dur<strong>ch</strong> diese Glei<strong>ch</strong>ung<br />
eindeutig bestimmt. Um die Existenz von ∇ zu beweisen, definiert man ∇ X Y<br />
als das eindeutig bestimmte Vektorfeld, wel<strong>ch</strong>es für alle Z ∈ V(M) die Glei<strong>ch</strong>ung<br />
(14.9.2) erfüllt und re<strong>ch</strong>net dann na<strong>ch</strong>, dass ∇ ein Zusammenhang ist mit T = 0 und<br />
∇g = 0. Zum Beweis der Torsionsfreiheit etwa zeigt man, dass g(T (X, Y ), Z) = 0<br />
ist für alle X, Y, Z ∈ V(M). QED<br />
Setzt man in (14.9.2) speziell Basisfelder einer Karte ein, und zwar X = ∂ i , Y = ∂ j ,<br />
Z = ∂ l ein, dann folgt<br />
g ml Γ ij m = g(Γ ij m ∂ m , ∂ l ) = 1 2 (∂ ig jl + ∂ j g il − ∂ l g ij ).<br />
Multiplikation beider Seiten mit g kl und Summation liefert wegen g kl g ml = δ k m<br />
Γ ij k = 1 2 gkl (∂ i g jl + ∂ j g il − ∂ l g ij ). (14.9.3)<br />
Der Verglei<strong>ch</strong> mit (11.8.3) zeigt, dass die dort definierten Christoffelsymbole diejenigen<br />
des Levi–Civita–Zusammenhanges der ersten Fundamentalform der Flä<strong>ch</strong>e sind.<br />
Und unser Beweis des Satzes ist im Wesentli<strong>ch</strong>en identis<strong>ch</strong> zur Herleitung der Glei<strong>ch</strong>ung<br />
(11.8.3). Der in Abs<strong>ch</strong>nitt 14.5 eingeführte Zusammenhang muss also der<br />
Levi–Civita–Zusammenhang der ersten Fundamentalform sein. Wir werden das<br />
nun au<strong>ch</strong> in allgemeinerem Kontext zeigen.<br />
14.10. Levi–Civita–Zusammenhang von Untermannigfaltigkeiten. Sei<br />
M ⊆ N eine Untermannigfaltigkeit der Riemanns<strong>ch</strong>en Mannigfaltigkeit (N, h), und<br />
sei ι M : M → N die Inklusion. Dann ist der Pullback g = ι ∗ M h eine Riemanns<strong>ch</strong>e<br />
Metrik auf M, die auf M induzierte Metrik. Sei<br />
Π : (T N)| M → T M<br />
die faserweise orthogonale Projektion, d.h. für alle p ∈ M ist die Eins<strong>ch</strong>ränkung<br />
Π| TpN : T p N → T p M die orthogonale Projektion bezügli<strong>ch</strong> des Skalarproduktes<br />
h(p) auf T p N. Man sieht lei<strong>ch</strong>t, dass Π differenzierbar ist.<br />
Lemma. Ist ∇ N der Levi–Civita–Zusammenhang von (N, h), dann ist der Levi–<br />
Civita–Zusammenhang der auf M induzierten Metrik g = ι ∗ M h gegeben dur<strong>ch</strong><br />
∇ M X Y = Π ◦ ∇N X Y (14.10.1)<br />
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