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DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

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S<strong>ch</strong>nittwinkel zwis<strong>ch</strong>en Kurven sind in naheliegender Weise definiert als Winkel<br />

zwis<strong>ch</strong>en ihren Tangentialvektoren im S<strong>ch</strong>nittpunkt. Ist bezügli<strong>ch</strong> lokaler Parameter<br />

ψ : W → M<br />

dann ergibt si<strong>ch</strong><br />

X =<br />

2∑<br />

i=1<br />

( 2∑<br />

〈X, Y 〉 = g<br />

i=1<br />

X i<br />

X i<br />

∂<br />

∂w i ∣ ∣∣∣p<br />

und Y =<br />

∂<br />

∂w i ∣ ∣∣∣p<br />

,<br />

2∑<br />

j=1<br />

Y j<br />

2∑<br />

i=1<br />

Y i<br />

∣<br />

∂ ∣∣∣p )<br />

∂w j = ∑ i,j<br />

∂<br />

∂w i ∣ ∣∣∣p<br />

,<br />

g ij (p)X i Y j .<br />

Differenzierbare Kurven c : [a, b] → M in M können au<strong>ch</strong> als differenzierbare Kurven<br />

im R 3 aufgefasst werden, und ihre Länge ist<br />

L(c) =<br />

∫ b<br />

a<br />

‖ċ‖ dt =<br />

∫ b<br />

a<br />

√<br />

g(ċ(t), ċ(t))dt . (10.4.1)<br />

Die Länge L(c) kann also ohne Kenntnis der umgebenden Raumes bere<strong>ch</strong>net werden,<br />

sobald man die Riemanns<strong>ch</strong>e Metrik g kennt. Ist (ϕ, U) eine Karte für M, und ist<br />

c([a, b]) ⊆ U, dann gilt na<strong>ch</strong> Abs<strong>ch</strong>nitt 4.4 mit c i := ϕ i ◦ c<br />

und damit<br />

L(c) =<br />

∫ b<br />

a<br />

ċ(t) =<br />

2∑<br />

i=1<br />

dc i<br />

dt (t)<br />

∂<br />

∂w i ∣<br />

∣∣∣c(t)<br />

√<br />

∑2 g ij(c(t)) dci<br />

i,j=1 dt (t)dcj (t) dt<br />

dt<br />

Der (über die Flä<strong>ch</strong>e M gemessene) Abstand zweier Punkte auf M ist definiert als<br />

d(p, q) = inf<br />

c<br />

L(c). (10.4.2)<br />

Dabei ist das Infimum zu nehmen über alle stückweise differenzierbaren Kurven<br />

c : [a, b] → M, die p mit q verbinden, für die also c(a) = p und c(b) = q gilt. Man<br />

verifiziert lei<strong>ch</strong>t, dass (M, d) mit der so definierten Abstandsfunktion d : M × M →<br />

R ein metris<strong>ch</strong>er Raum ist. In der Tat ist d(p, q) ≥ ‖p − q‖, dem im R 3 gemessenen<br />

Abstand von p und q, also gilt d(p, q) = 0 nur für p = q.<br />

Zur Definition von d sei angemerkt, dass man denselben Abstand d(p, q) erhält,<br />

wenn man das Infimum nur über alle differenzierbaren Kurven nimmt statt über<br />

alle stückweise differenzierbaren. Das liegt daran, dass man eine stückweise differenzierbare<br />

Verbindungskurve c von p na<strong>ch</strong> q immer dergestalt dur<strong>ch</strong> einen differenzierbare<br />

Verbindungskurve c 1 approximieren kann, dass die Länge L(c 1 ) beliebig<br />

wenig von L(c) abwei<strong>ch</strong>t. Mit der Definition dur<strong>ch</strong> differenzierbare Kurven wird<br />

aber der Na<strong>ch</strong>weis der Dreiecksunglei<strong>ch</strong>ung für d etwas s<strong>ch</strong>wieriger.<br />

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