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DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

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mit den Komponentenfunktionen c i = ϕ i ◦ c. Etwas umges<strong>ch</strong>rieben werden diese<br />

Glei<strong>ch</strong>ungen zu<br />

dc i<br />

dt (t) = (Xi ◦ ϕ −1 )(c 1 (t), . . . , c n (t)) ,<br />

und das ist bei gegebenem Vektorfeld X ein (autonomes) System gewöhnli<strong>ch</strong>er<br />

Differentialglei<strong>ch</strong>ungen für die Funktionen c 1 , . . . , c n . Der folgende Satz fasst die<br />

wesentli<strong>ch</strong>en Aussagen über Existenz, Eindeutigkeit und differenzierbare Abhängigkeit<br />

von Anfangswerten für Lösungen sol<strong>ch</strong>er Systeme in geometris<strong>ch</strong>er Einkleidung<br />

zusammen. Ein Beweis findet si<strong>ch</strong> etwa in Serge Lang’s Fundamentals of Differential<br />

Geometry.<br />

Satz 1. Sei X ein differenzierbares Vektorfeld auf M.<br />

(a) Zu jedem Punkt p ∈ M existieren ein offenes Intervall I ⊂ R mit 0 ∈ I und<br />

eine Integralkurve c p : I → M mit c p (0) = p.<br />

(b) Sind c p und c ′ p Integralkurven wie in (a), dann stimmen c p und c ′ p auf dem<br />

Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt ihrer Definitionsberei<strong>ch</strong>e überein. Daher gibt es ein maximales offenes<br />

Intervall I p ⊆ R mit der Eigens<strong>ch</strong>aft, dass auf I p eine Integralkurve c p mit c p (0) = p<br />

existiert.<br />

(c) Die Menge U = ⋃ p∈M I p × {p} ist eine offene Teilmenge von R × M. Die<br />

dur<strong>ch</strong><br />

φ(t, p) = c p (t)<br />

definierte Abbildung φ : U → M ist differenzierbar.<br />

(d) Es gilt (s + t, p) ∈ U genau dann, wenn (t, p) ∈ U und (s, φ(t, p)) ∈ U ist. Ist<br />

das der Fall, dann gilt<br />

φ(s, φ(t, p)) = φ(s + t, p) . (7.5.2)<br />

Das Bild c p (I p ) heißt der Orbit oder die Bahn des Punktes p. Die Abbildung φ<br />

heißt der Fluss des Vektorfeldes X. Die definierenden Eigens<strong>ch</strong>aften des Flusses<br />

sind also φ(0, p) = p und 1<br />

d<br />

dt∣ φ(t, p) = X(φ(t 0 , p)) (7.5.3)<br />

t0<br />

für alle (t, p) ∈ U, wobei die linke Seite dieser Glei<strong>ch</strong>ung den Tangentialvektor<br />

der Kurve c p = φ(·, p) : t ↦→ φ(t, p) an der Stelle t 0 bezei<strong>ch</strong>net. Für Funktionen<br />

f ∈ C ∞ (M) bedeutet das na<strong>ch</strong> Abs<strong>ch</strong>nitt 4.4<br />

d<br />

f(φ(t, p)) = (Xf)(φ(t, p)) . (7.5.4)<br />

dt<br />

1 Die symbolis<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>reibweise (d/dt)c oder dc/dt für den Tangentialvektor einer<br />

Kurve c, die wir in (7.5.3) verwenden, ist verbreitet, verträgt si<strong>ch</strong> aber s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t<br />

mit unserer Notation: Es handelt si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t um die Anwendung einer Derivation<br />

(d/dt) t0 auf eine reellwertige Funktion.<br />

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