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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Theoretisches Konstrukt<br />

gegeben. Deshalb aktivieren Handelnde ihr Erfahrungs- und<br />

Wissenspotenzial (ebd.:60). Doch dieses aktivierte Wissen ist durch den<br />

Standort des Handelnden perspektivisch verengt und bildet die Situation<br />

nur ausschnitthaft ab.<br />

4. Handeln bringt einen subjektiven Handlungssinn zur Darstellung.<br />

Pädagogisches Handeln bringt dann den subjektiven Sinn des<br />

Handelnden zur Darstellung, wenn er das Handeln bewusst vollzieht und<br />

es bei Nachfragen gegenüber anderen begründen kann (ebd.:62).<br />

5. Handeln ist Objektivation.<br />

Das <strong>pädagogische</strong> Handeln ist nicht an die bewussten Intentionen<br />

gebunden, vielmehr ist auch das routinemäßige, unbeabsichtigte, bloß<br />

unterlaufene Tun ist Handeln, soweit dieses objektiv zum Ausdruck<br />

kommt und sich in Wirkungen ausdrückt. Pädagogisches Handeln<br />

vergegenständlicht sich und greift als Objektivation in die äußere<br />

Wirklichkeit verändernd ein. Das Handeln ist in der Differenz zu den<br />

Motiven, Sichtweisen und Intentionen des Handelnden objektiv. „Das im<br />

Handeln entäußerte und materialisierte Handlungswissen ist Ausdruck<br />

objektiver Wirklichkeit, die unabhängig von dem subjektiven Erleben<br />

und Wollen der in der Situation Handelnden existiert und als ‚Tatsache’<br />

beobachtet und gedeutet werden kann“ (ebd.:60). Pädagogisches<br />

Handeln kommt als „objektiver Sinn zum Ausdruck“ (ebd.:62). „Es wird<br />

gelebt und gehandelt, ohne ein Bewußtsein davon zu haben. Erst einem<br />

Handeln, das bewußt vollzogen wurde oder aber bei Nachfragen anderer<br />

begründet werden könnte, kann auch ein subjektiver Sinn zugeschrieben<br />

werden“ (ebd.:62).<br />

6. Pädagogische Handlungen sind vollzogen, wenn sie auf andere eine<br />

Wirkung haben.<br />

Pädagogisches Handeln vollzieht sich in Denkakten, Sprechakten und<br />

materiellen Akten. Man kann dann von Handlungen sprechen, wenn die<br />

Denkakte, Sprechakte und materiellen Akte in der äußeren Wirklichkeit<br />

Folgen haben. Pädagogisches Handeln wirkt auf andere ein, um das<br />

Handlungsvermögen anderer zu bilden.<br />

7. Absichten, Entwürfe, Normen und Routinen leiten das Handeln an.<br />

„Jedem Handeln liegen [...] Handlungsabsichten zugrunde, die mehr oder<br />

weniger bewußt einem Ziel und einer Handlungsnorm folgen. Nicht<br />

immer muß sich der Handelnde der Ziele und Normen bewußt sein und<br />

nicht immer entspricht das reale Handeln der handlungsleitenden Norm:<br />

Es kann auch sein Ziel verfehlen“ (ebd.:61). Ein Handlungsentwurf leitet<br />

das Handeln an. Der Handlungsentwurf (eine Unterrichtsplanung) hat<br />

nur den Charakter einer Absichtserklärung. Pädagogische Intentionen<br />

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