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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Fallstudie<br />

dann einlassen.‘“ Die LB fragt erkundend (fl 755): „Also du würdest die Entscheidung<br />

dann auch bei der Organisation lassen?“ Daraufhin präzisiert die<br />

FL ihr Beratungsziel (fl 770): „Also, das heißt für mich nur, dass sie ungefähr<br />

sehenden Auges wissen, was ihnen entgegenkommt. Also damit sie damit<br />

umgehen können. Was wird denn passieren? Also, werden sie plötzlich konfrontiert<br />

mit einer kleinen Masse nörgelnder Mitarbeiterinnen, die immer<br />

schnaufen, ja? Oder werden sie damit konfrontiert, ‚oh‘, niemand wird sich<br />

da irgendwie aufregen, weil die [Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen] lassen<br />

einfach ihre Arbeit liegen, aber dann heißt es was für die Organisation, weil<br />

da liegt dann [nicht erledigte] Arbeit. Ja, also, das ist für mich das. Damit sie<br />

wissen, mit was können sie umgehen, was können sie händeln und wo können<br />

sie dann die Entscheidung treffen und sagen: ‚Nein, das geht nicht, das<br />

können wir gar nicht.‘ (.) Also ich glaub, für mich ist so was [wie es Beratung<br />

ist], eine Klarheit zu kriegen. Und eine bewusste Entscheidung zu treffen.“<br />

E: Die LB deutet die Schilderung des Beratungshandelns und bezeichnet<br />

es (lb 783): „Also, wenn ich das [was du beschrieben hast] in eine professionelle<br />

Kategorie überführen würde, würde man sagen, [du willst] einen klaren<br />

Kontrakt. (…) Das, was du mit ihnen besprechen [willst], gehört zum Kontraktieren,<br />

nicht?“ (fl 789) „Ja, es gehört zum Kontraktieren“, sagt die FL und<br />

überlegt im Sprechen, wie sie in dem fiktiven Beispiel den Kontrakt verhandeln<br />

könnte (fl 799): „Weil (.) dann kommt in den Vertrag rein, dass ich nicht<br />

die Verantwortung dafür habe, dass bei ihnen Arbeit liegen bleibt, oder dass<br />

die Mitarbeiterinnen nicht die Verantwortung dafür übernehmen müssen, das<br />

sie das Endergebnis nicht erreichen, wenn ich [dann] drei Bedingungen habe,<br />

die es [das Online-Lernen am Arbeitsplatz] nicht ermöglichen, denn find ich<br />

das nicht in Ordnung. Also, das würde für mich heißen- (.) das hätte ich dann<br />

drinne [im Kontrakt] oder ich würde tatsächlich sagen: ‚Nee. Unter den Bedingungen<br />

macht das überhaupt keinen Sinn, wir machen Ihnen kein Angebot.‘“<br />

E: Erneut begründet die FL ihr Vorgehen am Beispiel des SOL-<br />

Prozesses (fl 808): „Was nützt mir eine Gruppe Mitarbeiterinnen, die dahin<br />

[zu dem Online-Kurs] kommen? Ich sag jetzt mal, so’ne Gruppe, zehn Leute,<br />

die sollen Datenbanken machen, ich hab mir ein supertolles Programm überlegt,<br />

auf der Plattform ist alles vorhanden, ich weiß, wie ich sie motiviere, ich<br />

habe alle Bedingungen, aber es kommt nie einer [der Teilnehmenden auf der<br />

Plattform] vorbei. Ja? Ich schriebe ihnen von mir aus fünfundzwanzig Mails<br />

zur Motivation und nie kommt jemand, ich meine, das ist ja der Part, den du<br />

auch [aus dem SOL-Projekt] kennst, nicht?“ Das Online-Coaching für webbasiertes<br />

Lehren und Lernen im SOL-Projekt hatte einen Vorlauf, in dem es<br />

mit der Steuerungsgruppe kontraktiert wurde. Es gab auch ein schriftliches<br />

Angebot. In dem Angebot wurden allerdings nicht die Bedingungen der Kol-<br />

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