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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Zonen der Transformation<br />

Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen verfügen über eine differenzierte Organisationsstruktur.<br />

Sie bestehen in der Regel aus vielen einzelnen Organisationseinheiten, die einander<br />

nach unterschiedlichen Gesichtspunkten und Regeln zugeordnet sind. Die Fülle der<br />

Ziele und Aufgaben von Bildungseinrichtungen unterliegt einem ständigen Wandel und<br />

verlangt deshalb eine laufende Weiterentwicklung der Organisationsstruktur (Hanft<br />

2008:85).<br />

Diese basale Ausgangssituation verändert sich für das Bildungsmanagement,<br />

sobald es versucht, aus strategischen Überlegungen und aus eigener Kraft die<br />

Integrationskapazität zu steigern und Innovation und Wandel zu erzeugen.<br />

Veränderungsprojekte, Personalentwicklung und Wissensmanagement zielen<br />

jetzt darauf, Humanressourcen zu entwickeln, Horizonte neuer Lernformen<br />

zu erschließen und die systemische Fähigkeit zu entwickeln, Wissen zu<br />

kommunizieren und neu zu kombinieren. Integrationsfähigkeit entsteht. Die<br />

Bildungseinrichtung muss allerdings zusätzlich in der Lage sein, die im Binnenraum<br />

entwickelten Ressourcen in einem organisationalen Feld zu institutionalisieren.<br />

Sie muss ihre systemische Integrationskapazität ebenfalls steigern<br />

– z. B. ihre systemische Fähigkeit, neue Bedarfe zu entwickeln oder<br />

neue Nachfrage zu erzeugen, ihre systemische Fähigkeit, einrichtungsübergreifende<br />

Netzwerkstrukturen aufzubauen oder öffentliche Förderung zu legitimieren<br />

und zu erzielen usw. Diese systemische Fähigkeit kann in Anlehnung<br />

an Weick als systemische Fähigkeit der Bildungsorganisation bezeichnet<br />

werden, Umwelten in Kraft zu setzen. Damit ist der funktionale Kern des<br />

SOL-Prozesses erfasst: Es geht darum, Integrationsfähigkeit und Integrationskapazität<br />

im Hinblick auf den sozioökonomischen Wandel Lebenslangen<br />

Lernens zu entwickeln. Behrmann bezeichnet dieses Aufgabenverständnis als<br />

reflexives Bildungsmanagement:<br />

Reflexives Bildungsmanagement dient der reflektierten, strategischen und entwicklungsorientierten<br />

Transformation <strong>pädagogische</strong>r Organisationen im Zuge sozioökonomischer<br />

Wandlungsprozesse (Behrmann 2006:126).<br />

Die Selbst-Transformation des IT-Zentrums entfaltet sich in der Dialektik<br />

von entwicklungsoffen angelegtem Prozess und Strukturveränderung. In der<br />

Entwicklungsphase wird in begrenzten Herausforderungen systemisch 261 gelernt<br />

und dadurch eine Organisationswirklichkeit geschaffen, in der eine<br />

strukturbildende Veränderung in relevanten Dimensionen möglich wird.<br />

Transformation bedarf konkreter Entwicklungsaufgaben. Aus Sicht der Geschäftsführerin<br />

sind die Entwicklungsaufgaben für den SOL-Prozess besonders<br />

wichtig (Fallerzählung 2):<br />

261 ‚Systemisch’ meint, dass der Bedeutungskontext des Lernens das IT-Zentrum ist und<br />

entsprechende strukturelle Lernresultate intendiert sind. Systemisches Lernen wird vom<br />

individuellen Lernen im Bedeutungskontext des Lebenslaufs unterschieden.<br />

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