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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Fallstudie<br />

3.2.7 Partizipation und Selbstorganisation: Metaphern der<br />

Selbstbeschreibung<br />

K: Selbstorganisation kann als eine Frage der Gestaltung von Organisationsstrukturen<br />

aufgefasst werden. Dann geht es um die Formalorganisation, um<br />

die komplementäre Ordnung von Fremd- und Selbstorganisation in den<br />

Strukturen der Organisation und um die Konditionierung von Autonomiespielräumen.<br />

Organisationen setzen Verfahren zur Veränderung der Organisationsstrukturen<br />

ein. In den Organisationsentwicklungsprojekten wird dann<br />

unter ‚Selbstorganisation‘ die Partizipation an einem offenen Entwicklungsund<br />

Entscheidungsprozess verstanden. Beschreibt man Organisationen hingegen<br />

als soziale Systeme, so wird von ihrer Selbstorganisationsfähigkeit<br />

ausgegangen, die man sich in change-Prozessen zunutze machen will. Unter<br />

den Bedingungen loser Koppelung, Heterarchie und Beobachtung 233 zweiter<br />

Ordnung entsteht eine spontane Ordnungsbildung der Systemteile. Für Bildungsorganisationen<br />

wird die systemische Beschreibung einer Verknüpfungsstruktur<br />

lose gekoppelter Handlungskontexte für zutreffend gehalten<br />

und es wird die Integrationskapazität der kollektiven Struktur als ein Steuerungsproblem<br />

erkannt. Die Leistung einer <strong>pädagogische</strong>n Organisation ist ihr<br />

Gesamtergebnis und wird von allen Akteuren bzw. Subsystemen in einer kollektiven<br />

Struktur erbracht. Deshalb findet die Frage Beachtung, wie die Weiterbildungsorganisation<br />

ihre Integrationskapazität erhöhen kann.<br />

Integration wird durch die Corporate Identity erzeugt, die als Führungssubstitut<br />

aufgefasst wird. Partizipation kann auch in der Corporate Identity<br />

einer Organisation ‚verankert’ sein. Dann sind Partizipation und Selbstorganisation<br />

das gelebte und fraglose Selbstverständnis einer geteilten Wirklichkeitsauffassung<br />

der Organisationsmitglieder, die ihre Interpretation der formalen<br />

Struktur und der Entscheidungsprogramme bestimmt. Wie gesagt,<br />

formale Strukturen sind keine objektiven Tatsachen, sondern werden interpretiert.<br />

Das IT-Zentrum beschreibt sich in jeder der genannten Bedeutungen.<br />

E: Die LB bittet die GF um eine Beschreibung des SOL-Prozesses aus<br />

ihrer Binnenperspektive (lb 878): „Könntest du es [den Prozess/das SOL-<br />

Projekt] einfach mal ein bisschen von innen [darstellen] – Stell dir vor, du<br />

würdest einer anderen Organisation, z. B. einer Kollegin – einer anderen Geschäftsführerin,<br />

die sich überlegt, auch so etwas zu machen, erklären, wie das<br />

funktioniert. Wie würdest du das erklären?“ Die GF antwortet (gf 957): „Ich<br />

würde auf jeden Fall [beschreiben] und davon bin ich auch nach wie vor<br />

überzeugt, und so haben wir es auch gemacht, – also vor allen Dingen durch<br />

eure Unterstützung-, es [der Prozess/das Lernen] muss sich auf jeden Fall<br />

233 Vgl. II 5.5.<br />

528

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