30.12.2013 Aufrufe

Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Eine organisationstheoretische Frage<br />

Akteure selbst. Die Analyse kann auf die Struktur fokussieren und davon<br />

ausgehen, dass ein Muster zur Wiederverwendung analysiert wird, oder aber<br />

sie geht davon aus, dass Entwicklung beobachtet wird, nämlich ein offenes,<br />

emergentes, nicht auf eine bestimmte Richtung festzulegendes Geschehen.<br />

Der Strukturbegriff selbst erfährt einen Bedeutungswandel, wie dies bei der<br />

kategorialen Bestimmung von <strong>Professionalität</strong> schon angelegt ist, die als<br />

mehrdeutige prozessuale Realitätsthematik in einem relationalen Konstrukt<br />

gefasst wurde. Die narrative Interpretation re-konstruiert den Zusammenhang<br />

von Subjektbildung und Strukturbildung und unterstellt dabei, dass es sich<br />

um den vorübergehenden Zustand einer stabilen Hintergrundstruktur in der<br />

fortlaufenden Transformation eines veränderungsoffenen netzwerkartigen<br />

Zusammenhangs heterogener Komponenten handelt – also um emergente<br />

Strukturen. Anhand methodologischer Beiträge von Bohnsack (2007; 2008;<br />

2009), Czarniawska (1997), Günthner (2007), Kneer (2008) sowie Wulf und<br />

Zirfas (2008) wird das Wahrnehmungs- und Analyseprofil für die Interpretation<br />

der Bildungsorganisation im performativen Prozess der Sinnstiftung und<br />

Bedeutungsbildung präzisiert und eine dazu kohärente Interpretationsmethode<br />

sowie eine schlüssige performative und narrative Darstellung der Interpretation<br />

entwickelt (III 2.7).<br />

Um die Verschränkung der Akteursperspektiven methodisch sicherzustellen,<br />

wurden Autokommunikationen ausgewählt, die exemplarisch drei<br />

zentrale Akteurspositionen zum Ausdruck bringen: die Akteursposition der<br />

Geschäftsführung, die Akteursposition <strong>pädagogische</strong>r Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

sowie die Akteursposition der externen Lernbegleitung. Das Ergebnis<br />

der Interpretation wird als zwei in sich abgeschlossene Narrationen<br />

(Fallerzählungen) präsentiert. Die Fallerzählung „Entwicklung organisationsgebundener<br />

<strong>Professionalität</strong>: Die Spannung zwischen Anschlussfähigkeit und<br />

Abschlussfähigkeit von Kompetenzen“ (III 3.1) basiert auf einem Auswertungsgespräch<br />

zwischen einer Fortbildungsleiterin des IT-Zentrums und der<br />

Lernbegleiterin. Die Fallerzählung „Management – Lernbegleitung: Zwei<br />

Sprachspiele“ (III 3.2) basiert auf einem Auswertungsgespräch zwischen der<br />

Geschäftsführerin des IT-Zentrums und der Lernbegleiterin.<br />

Konzeptionelle Narration<br />

Die Narrationen bringen Transformationsprozesse zur Darstellung und die<br />

involvierten Bedingungen und Kräfte organisationsgebundener <strong>Professionalität</strong>.<br />

In anderen Worten: Sie bringen den SOL-Prozess als einen mehrjährigen<br />

Übergangsraum selbst zum Ausdruck. Entsprechend wird darauf auch der<br />

Fokus des abschließenden Kapitels IV „Zonen der Transformation. Eine konzeptionelle<br />

Narration“ gerichtet. Die Metapher ‚Zonen der Transformation’<br />

wird abduktiv ins Spiel gebracht, um die Rekonstruktion des SOL-Prozesses<br />

19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!