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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Fallstudie<br />

Tabelle III-19: Interpretation als Basisoperation – Wahrnehmungsperspektiven und<br />

Analyseeinstellungen (eigene Darstellung)<br />

Wahrnehmungsperspektiven<br />

+<br />

Analyseeinstellungen<br />

Temporalität<br />

Struktur: ein<br />

Muster, das als<br />

Vorlage zu seiner<br />

Wiederverwendung<br />

fungiert<br />

Prozess: ein offenes,<br />

emergentes,<br />

nicht auf eine<br />

bestimmte Richtung<br />

hin festzulegendes<br />

Geschehen<br />

– Entwicklung<br />

Hintergrundstruktur<br />

(der Oberfläche)<br />

Es wird angenommen, dass Sozialität<br />

in einer Doppelstruktur gründet:<br />

Die De-Konstruktion der performativen<br />

Oberflächenstruktur wird zugunsten<br />

der sie hervorbringenden<br />

Sozialstruktur vernachlässigt.<br />

Fokus: dokumentarischer Sinn<br />

Habitus:<br />

stabile, gestaltgebende Hintergrundstruktur<br />

und Performativität<br />

habituellen Handelns<br />

Die zugrunde liegende Sozialstruktur<br />

(ggf. Strukturdynamik) kommt<br />

sekundär in den Selbstbeschreibungen<br />

der Organisation zum<br />

Ausdruck.<br />

1<br />

4<br />

Emergente Struktur:<br />

Stabilität einer spezifischen Hintergrundstruktur<br />

als vorübergehender<br />

Zustand in der fortlaufenden<br />

Transformation eines veränderungsoffenen<br />

netzwerkartigen Zusammenhangs<br />

heterogener Komponenten<br />

(Ober-)Fläche<br />

Es wird angenommen, dass Sozialität<br />

in selbstreferenziellen performativen<br />

Akten zum Ausdruck kommt:<br />

Die sedimentierte, tieferliegende<br />

Ebene sozial hergestellter Wirklichkeit<br />

wird zugunsten ihrer performativen<br />

Hervorbringung vernachlässigt.<br />

Fokus: performativer Sinn – die<br />

entstandene Wirklichkeit/Monument<br />

Performance:<br />

selbstreferenzielle performative<br />

Akte sowie Performativität kommunikativen<br />

Handelns der (reflexiv<br />

handelnden, darstellenden) Akteure<br />

eines organisationalen Handlungsfeldes<br />

(ggf. Beratungssystem, Beratungsdesigns<br />

und Beratungswirklichkeit)<br />

2<br />

3<br />

Konstitution:<br />

die konstitutive Wirkung der performativ<br />

hergestellten Wirklichkeit auf<br />

die Hintergrundstruktur,<br />

Akt der retrospektiven Sinnstiftung<br />

und Prozess der Bedeutungsbildung<br />

als Selbstentwicklung der<br />

Organisation<br />

Exkurs: Zur Differenz zwischen dem konjunktiven Erfahrungsraum in der<br />

rekonstruktiven Sozialforschung und der enacted narrative eines<br />

institutionellen Handlungsnetzes<br />

Geht man vom prekären Charakter alltäglicher Verständigung aus und nimmt<br />

an, dass Sozialität erst situativ als Inter-Subjektivität hergestellt werden<br />

muss, so gibt die Wahrnehmungsperspektive der Ethnomethodologie auf die<br />

Frage, worin Sozialität gründet, eine zunächst überraschende und kreative<br />

Antwort: Die Ethnomethodologie argumentiert, dass Akteure wechselseitig<br />

eine Übereinstimmung unterstellen. Die objektiven Tatsachen des sozialen<br />

Lebens werden mittels der unterstellten Übereinstimmung als eine fortlau-<br />

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