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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Theoretisches Konstrukt<br />

Semantiken des<br />

Organisierens<br />

4 Kulturelle Dimension<br />

des Organisierens<br />

–<br />

Weiterbildungseinrichtung<br />

als Lernkultur<br />

Dominante Aufmerksamkeitsfokussierung<br />

Metaphorik der ontologischen<br />

Wirklichkeitskonstruktion<br />

Integration<br />

Metaphorik von kultureller<br />

Differenz als Grenzerfahrung<br />

Wie sind die institutionalisierten gesamtgesellschaftlichen<br />

Strukturvorgaben<br />

Organisation und <strong>Professionalität</strong><br />

ins Verhältnis gesetzt?<br />

als Organisationskultur:<br />

(1) Die funktionalen Kerne der <strong>Professionalität</strong>en/Communities<br />

of Practice<br />

sind Ressourcen der Organisation, da<br />

ihre diversen Sprachspiele Normen,<br />

Werte und Wirklichkeitsauffassungen in<br />

der Organisation zur Geltung bringen<br />

(Erzeugen).<br />

(2) Die Corporate Identity als selbstverständliche<br />

Wirklichkeitsauffassung<br />

der Bildungsorganisation (Erzeugnis)<br />

orientiert und strukturiert das (inter)professionelle<br />

Handeln.<br />

Ausschnitt aus Tabelle II-7<br />

Wie löst Weiterbildungsorganisation diese paradoxe Situation, nämlich bei<br />

geringen formalen Vorgaben die Verantwortung des Einzelnen auf die gesamte<br />

Organisation auszuweiten, wie dies in <strong>pädagogische</strong>n Feldern typisch<br />

ist? Sie löst es, indem sie permanent eine spezifische selbstverständliche<br />

Wirklichkeitsauffassung von ihrer komplexen, arbeitsteilig strukturierten<br />

Aufgabe re-produziert und damit die Integration der arbeitsteilig erbrachten<br />

Einzeltätigkeiten bewirkt. Diese Dimension des Organisierens wird im Konzept<br />

der Organisationskultur erfasst.<br />

Wenn wir über Kultur sprechen, meinen wir in Wirklichkeit den Prozeß der Realitätskonstruktion,<br />

die es Menschen ermöglicht, bestimmte Ereignisse, Handlungen, Gegenstände,<br />

Äußerungen oder Situationen differenziert zu erkennen und zu verstehen (Morgan<br />

1997:181).<br />

Solche Wirklichkeitsauffassungen müssen aber nicht diskursiv ausgehandelt<br />

werden, sie haben in ihrer Gesamtheit den Charakter eines selbstverständlichen<br />

Rahmens. Wichtiges kann von Unwichtigem, Falsches vom Richtigen,<br />

Dazugehöriges von Fremdem fraglos unterschieden werden (Schäffter<br />

2005a:195). „Nur derjenige ‚gehört dazu’, der die herrschende implizite Theorie<br />

über ‚das Eigene und das Fremde’ pragmatisch als selbstverständlich unterstellen<br />

kann“ (Schäffter 2005a).<br />

Konzepte der Organisationskultur gehen davon aus, dass es die als selbstverständlich empfundenen<br />

Sinnzusammenhänge, Wertüberzeugungen und Ordnungsvorstellungen sind, die<br />

als „corporate identity“ die Basis bilden, auf der schließlich das produktive Zusammenspiel<br />

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