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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Zonen der Transformation<br />

Ausdruck. So liegen beim Projektstart bei einer Person, der Geschäftsführerin:<br />

die Einrichtungspolitik, die Integration des IT-Zentrums in einrichtungsübergreifende<br />

regionale, überregionale und europäische Strukturen sowie die<br />

Vorbereitung, Entwicklung und Beantragung von Projekten – d. h. die Institutionalisierung<br />

des Leistungsprofils durch die Geschäftsprozesse. Ihre Wirklichkeitsauffassung<br />

von der Bildungseinrichtung gewinnt die Geschäftsführerin<br />

im Zusammenhang mit den Erfordernissen des Bildungsmanagements.<br />

Und so verkörpert ihre Position den Außenblick auf die Weiterbildungseinrichtung.<br />

In dieser Perspektive ist das IT-Zentrum eine Ressource einrichtungsübergreifender<br />

Netzwerkstrukturen.<br />

Die GF erzählt von den Anforderungen ihrer Arbeit.<br />

Sie nimmt sie als einen (gf 410) „Spagat“ wahr. (gf 425) „Um [im IT-Zentrum] bestimmte<br />

Dinge – zum Beispiel das Personal und so weiter und so fort – zu halten, musst du inzwischen<br />

immer mehr nach außen agieren. Es wird immer mehr und es wird immer komplexer<br />

und auch immer vernetzter. Das heißt, ich kann dir gar nicht sagen, ich sitze inzwischen in<br />

eins, zwei, drei, vier, in fünf Steuerungsgruppen. Weißt du? Und das nur mal als Zahl. (…)<br />

So, das heißt dann, das Know-How, die Qualität von hier [aus dem IT-Zentrum] da [in die<br />

einrichtungsübergreifenden Netzwerkstrukturen] reinzutransportieren. Und auf der andern<br />

Seite [heißt es] aber auch im Grunde genommen (…) nach innen die Möglichkeit zu geben,<br />

(…) diese Entwicklung [in den einrichtungsübergreifenden Netzwerkstrukturen] mindestens<br />

mitzuvollziehen, wenn nicht vorauszunehmen. Und das ist immer noch ein schwieriger<br />

Spagat, nicht wahr?“<br />

E: Ein Kollege hat metaphorisch beschrieben, wie die innovativen Themen und Lernvorhaben<br />

im IT-Zentrum „auftauchen“ (fl 2/1305): „Das ist Wissensmanagement gewesen.<br />

Das ist Gender Mainstreaming, es ist jetzt Diversity: Es ist es immer. [Name der Geschäftsführerin]<br />

schmeißt ein Thema in die Flure. Und wir müssen irgendwie sehen, wie<br />

wir da lernen, und das umzusetzen gleich.“ (Fallerzählung 1)<br />

Das IT-Zentrum wurde 1984 als Projekt gegründet und hat über viele Jahre<br />

die Form der Projektorganisation kontinuiert – d. h. das Team und die besondere<br />

Fähigkeit der Gruppe und ihrer Mitglieder zur spontanen Handlungsinitiative<br />

behalten die Bedeutung, wie sie für Projekte und Gründungsphasen<br />

von Bildungseinrichtungen oder Unternehmen typisch ist. Das IT-Zentrum ist<br />

gewachsen und hat sich vom Projekt zu einem Projektträger entwickelt; infolgedessen<br />

ist die Anzahl der Mitarbeitenden auf 22 Beschäftigte gestiegen.<br />

Der Wertschöpfungsprozess des IT-Zentrums in komplexen Projektarchitekturen<br />

und flexiblen interorganisationalen Netzwerken und die formale Projektstruktur<br />

sind bei Projektstart nicht mehr gut aufeinander abgestimmt. Im<br />

SOL-Prozess kommen entsprechen Kräfte zum Ausdruck, die auf eine Organisationsgestaltung<br />

zielen. Die Unterscheidung zwischen Formalstruktur und<br />

Gestaltung der soziotechnischen Organisationsstruktur wird in der folgenden<br />

Passage thematisiert (Fallerzählung 2):<br />

E: Organisationen können wir darin beobachten, welche Einschränkungen bzw. Festlegungen<br />

in einer kollektiven Handlungsstruktur getroffen wurden. Aus Sicht der GF setzen die<br />

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