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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Theoretisches Konstrukt<br />

hältnis zur sie umfassenden Gesellschaft wird noch unzureichend als Umwelt<br />

der Weiterbildungseinrichtung thematisiert, die bestimmte Möglichkeiten bereithält<br />

und Probleme aufgibt. Erst ein institutionstheoretisches Verständnis<br />

von Organisation, das die Theorie der Weiterbildungsorganisation mit dem<br />

Paradigma der gesellschaftlichen Differenzierung in Funktionssysteme verknüpft,<br />

führt aus dieser Engführung heraus (Schäffter 2005a:196).<br />

5.7 Weiterbildungseinrichtung als intermediäre Funktion: Die<br />

institutionelle Dimension des Organisierens<br />

Auf dieser Stufe der Selbstbeschreibung <strong>pädagogische</strong>r Organisation komme<br />

ich zum Ausgangspunkt der Argumentation zurück. <strong>Organisationsgebundene</strong><br />

<strong>pädagogische</strong> <strong>Professionalität</strong> konnte im Rückgriff auf Schäffters Theorie der<br />

Institutionalform als ein relationales trianguläres Konstrukt gefasst werden<br />

(I 1.3). Organisation wird als reflexive Strukturation systemischer Beziehungen<br />

eines organisationalen Feldes gefasst, wobei <strong>pädagogische</strong> Organisationen<br />

durch den jeweils historisch und kontextuell situierten und gefestigten<br />

Sinnhorizont einer Institutionalform Lebenslangen Lernens strukturiert werden<br />

(II 3.2). <strong>Professionalität</strong> ist insofern organisationsgebunden, als wissende<br />

und kompetent handelnde Akteure und Akteurinnen auf die Wissens- und<br />

Bedeutungsbestände und auf die Handlungsmittel (Ressourcen) der Bildungsorganisation<br />

zugreifen (ausführlich dargestellt wird diese Perspektive<br />

in II 7) 142 <strong>Professionalität</strong> meint demzufolge, dass kompetente Akteure und<br />

Akteurinnen Deutungskompetenz haben und reflexiv über die Institutionalform<br />

verfügen, in das ihr Handeln eingebettet ist so wie kompetente Mediennutzer<br />

über das Genre einer medilaen Produktion verfügen, die sie sehen oder<br />

hören.<br />

Die Mitglieder einer Bildungsorganisation sind bildlich gefasst im ‚selben<br />

Film’ und verfügen über das dazugehörende Plotmuster: eine Anordnung<br />

relationaler Beziehungen in einem Handlungsnetz und die dazugehörenden<br />

Leerstellen für die jeweils einzelnen Produktionen organisierten Lernens. In<br />

der jeweiligen Akteursposition erfassen sie den Gesamtzusammenhang ihrer<br />

Aufgaben (Kontextwissen und Relationsbewsstsein).<br />

Betriebsförmige Bildungsorganisation hat eine Scharnierfunktion zwischen<br />

zwei Institutionalisierungsbewegungen Lebenslangen Lernens: der<br />

Strukturierung vom Pol der gesellschaftlichen Funktionsbestimmung und der<br />

Strukturierung vom Pol lebensweltlicher Vorstrukturierungen. Beide Strukturierungsbewegungen<br />

gesellschaftlicher Institutionalisierung können unter-<br />

142 Da die institutionstheoretische Deutung der Weiterbildungseinrichtung in den Abschnittem<br />

II 1, II 2 und II 3.4 ausführlich dargesetllt wurde, kann an dieser Stelle auf eine erneute<br />

Darstellung verzichtet werden.<br />

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