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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Zonen der Transformation<br />

und Lerndienstleistungen weiterzuentwickeln. Der Teambildungsprozess erfüllt<br />

das Bedürfnis nach kollegialer Unterstützung (Fallerzählung 1):<br />

(fl 100) ) „Und ich glaub, das Entscheidendste für mich war- oder das Spannendste von<br />

dem Ganzen ist der Bereich gewesen, wo wir uns als Fortbildungsleiter und -leiterinnen,<br />

als kleines Extra-Team gegründet haben, um zu sagen: ‚Okay‘, nicht, ‚wir versuchen das<br />

[selbstorganisierte Lernen], was wir von den Menschen [in den Fortbildungen] wollen, mit<br />

uns selber hinzukriegen‘, und ich glaube ganz wichtig war einfach diese Fallarbeit. Also<br />

das ist für mich das Allerwichtigste gewesen, sicherlich auf dem Hintergrund, dass ich das<br />

gerne schon vor vielen, vielen Jahren gehabt hätte, als ich hier angefangen hab, so was wie,<br />

man kann sich mal austauschen, was ist immer so schwierig und was krieg ich gar nicht gut<br />

hin oder womit fühl ich mich ganz elendig. Und ich glaube, das hat für mich einfach viel<br />

Veränderung gebracht.“<br />

Die Gruppe soll ein Forum für den offenen Austausch werden, man will in<br />

der Kommunikation für andere klarer werden und deshalb Funktionen, Zugehörigkeit<br />

und Koordinationsaufgaben der Gruppe klären. „Die Gruppe ist eine<br />

Stelle, wo wir unsere Kraft herholen“, steht auf dem Flipchart des Auftakt-<br />

Workshops. In den kommenden Monaten entwickeln sich in der Gruppe eine<br />

höhere Verbindlichkeit, mehr Selbstverantwortung und eine sich selbst verstärkende<br />

Selbststeuerung in den Belangen der Koordination und Konzeptionsentwicklung.<br />

Nachdem die Förderung des neuen Selbstlernzentrum-IT<br />

zugesagt ist, gewinnt der Prozess an Kraft und Dynamik: Die Gruppe wird zu<br />

einer lebendigen, sich selbst strukturierenden Community of Practice, die<br />

jetzt die für den Institutionswandel erforderliche Integrationsfähigkeit aufbringt.<br />

An der Vergemeinschaftung beteiligen sich fast alle Kollegen und<br />

Kolleginnen des Fortbildungsbereichs, und so wird das Team zu einem safe<br />

place und „geistigen Raum“ (Beucke-Galm 2003) für Lernen und Kompetenzentwicklung.<br />

Dies wird möglich, weil die neue Leiterin des IT-Zentrums<br />

absichtsvoll und zielgerichtet das gesamte Team in die Konzeptionsentwicklung<br />

einbezieht. Sie argumentiert, die neuen <strong>pädagogische</strong>n Entwicklungen<br />

würden nicht ein einzelnes Arrangement betreffen, sondern alle Lerndienstleistungen<br />

des IT-Zentrums. Das Team wird durch die Lernbegleitung unterstützt.<br />

2.4.3 <strong>Organisationsgebundene</strong> Wissensformen<br />

Die Beziehung zwischen der sich selbst strukturierenden Community of Practice<br />

und der Bildungsorganisation (gedeutet als soziotechnische Funktionalstruktur<br />

und formale Hierarchie) ist ebenfalls eine wichtige und sensible<br />

Übergangszone, denn aus der genannten Perspektive ist die Community of<br />

Practice der informellen Organisation zuzurechnen. Andererseits braucht Organisation<br />

den informellen, sich selbst organisierenden Zusammenhang einer<br />

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