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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Fallstudie<br />

E: Die LB hatte die offenen Fragen an die Steuerungsgruppe adressiert.<br />

Sie erwartete, dass sie dort geklärt werden (lb 1592): „Ich habe zu Steuerungsgruppen<br />

eingeladen, dachte, hier wird es jetzt verhandelt, der Rahmen<br />

[der Kompetenzenbilanzierung], die [Steuerungsgruppen] finden immer nur<br />

entweder mit der Leitung, oder nur mit den Mitarbeitern statt – oder finden<br />

gar nicht statt. Bei der Kompetenzenbilanzierung habe ich gemerkt, wie es<br />

vermieden wird; es [die Kompetenzenbilanzierung] wirklich zu einer organisationsvorhandenen<br />

Entscheidung zu führen. Die Mitarbeiter können verhindern,<br />

dass die Geschäftsführung es [die Kompetenzenbilanzierung] durchsetzt,<br />

die Alternative, dass die Mitarbeiterinnen mit der Geschäftsführung<br />

zusammen eine Plattform aufmachen, wo sie zusammen eine ausgehandelte<br />

Vereinbarung treffen, die nimmt keiner wahr. Und das ist auch beim E-<br />

Learning genau dasselbe, das ist ganz phänomenal, trotzdem passiert aber [im<br />

IT-Zentrum] etwas wie Kompetenzentwicklung und es kommt zu einer<br />

Strukturierung- oder es gibt ja jetzt E-Learning, nicht? Es kommt zu einem<br />

Prozess der Strukturierung und das [die Kompetenzenbilanzierung] kommt<br />

schon.“<br />

E: Die FL hat der emotional gefärbten Schilderung der LB zugehört und<br />

an der einen oder anderen Stelle gekichert. Möglicherweise ist sie angenehm<br />

überrascht und es stimmt sie heiter zu erleben, wie sich die Beraterin hier positioniert.<br />

Wie erlebt die FL die Fortführung der Kompetenzenbilanzierung?<br />

In der folgenden Antwort erinnert sie daran, wie die Reflexion der Kompetenzen<br />

und die Präsentation der Kompetenzenprofile begründet wurden. Die<br />

GF hatte in Aussicht gestellt, dass sie ein besseres matching von Person, Projekt<br />

und Aufgabenzuschnitt wolle, das nur dann gelingen könne, wenn sie die<br />

Kompetenzenprofile der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennt (fl 1614):<br />

„Was mit diesen Kompetenzdingern passiert ist, kann ich dir nicht sagen. Bis<br />

zum heutigen Tag habe ich mich viel mit meinen Kolleginnen [des kleinen<br />

selbstorganisierten Teams zur Reflexion der Kompetenzen] unterhalten, und<br />

ich weiß über den Job einer Kollegin mehr, und ich weiß mehr, was die andere<br />

Kollegin gemacht hat. Ich weiß auch, was sie sonst noch in ihrem Leben<br />

gemacht haben und denke, ‚Ah, Donnerwetter‘, ja und die könnten ja noch<br />

ganz andere Sachen [hier im IT-Zentrum] machen, als das, was sie grade machen,<br />

so, das hab ich alles im Hinterkopf. Ich hab kein abschließendes Gespräch<br />

gehabt, was es mal geben sollte. (…) Es gibt einige Kolleginnen, die<br />

haben so’n Gespräch gehabt. Ein Teil der Kollegen hat ein Gespräch, ein Teil<br />

nicht, des ist jetzt wieder auf die Bank gelegt, weißt du, nur, bis wir wieder<br />

so weit sind, dass es mal weitergeht, habe ich schon längst wieder meine-<br />

Kompetenzen vergessen, dann denke ich ‚Gott, was- interessiert mich das<br />

jetzt grade‘.“<br />

E: Die LB weist jetzt noch einmal darauf hin, dass sie den Prozess der<br />

Kompetenzenbilanzierung abschließen wollte und nicht dazu gekommen ist,<br />

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