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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Fallstudie<br />

Exkurs:Thesen des Projektverbundes<br />

Die nachfolgenden Thesen sind dem Aufsatz „Handlungsspielräume als empirische<br />

Basis“ von Gudrun Aulerich und Evelyne Fischer (2007) entnommen<br />

178 :<br />

Thesen: Personalentwicklung und Professionalisierung durch „Kompetenzorientierte Lerngestaltung<br />

1. Personalentwicklung durch selbstorganisiertes Lernen (SOL) ist ein ergebnisoffener<br />

Prozess.<br />

Die Ergebnisoffenheit meint nicht Ziellosigkeit; im Gegenteil: Den Arbeitsraum zur Gestaltung<br />

von SOL bildet eine authentische Entwicklungsaufgabe der Bildungseinrichtung.<br />

Ergebnisoffenheit meint:<br />

Offenheit für die Eigendynamik des Systems,<br />

die Fähigkeit, „Unerwartetes wahrnehmen zu können“ und darin neue Handlungsoptionen<br />

zu erkennen,<br />

Suchbewegungen der Akteure zu ermöglichen und zuzulassen,<br />

Möglichkeitsräume des Handelns zu entwerfen,<br />

Irritation als Quelle neuer Handlungsmöglichkeiten zu verstehen.<br />

Sich auf Ergebnisoffenheit einzulassen und damit SOL zu ermöglichen bedeutet gleichzeitig<br />

zu akzeptieren und wertzuschätzen, dass etwas geschieht, und sich von der Vorstellung<br />

zu lösen, dies müsste immer linear, kausal und planbar sein. Im Zulassen, in der Nutzung<br />

und methodisch unterstützten Initiierung nicht kausalen, nicht linearen, nicht (nur) rationalen<br />

selbst organisierten Lernens sehen wir Merkmale der im Projektverbund erprobten besonderen<br />

Form einer in authentische Arbeitsaufgaben integrierten und damit kompetenzorientierten<br />

Personalentwicklung. Die Orientierung auf das Erleben von Lernprozessen und<br />

Lernwirkungen schließt dabei die motivational-emotionale Seite des Lernens stark mit ein.<br />

Dazu sind professionell geförderte Reflexionsprozesse notwendig, die zum Bewusstwerden<br />

der Lernprozesse und Lernkompetenz beitragen.<br />

Wesentliche Elemente einer so verstandenen Personalentwicklung sind:<br />

Authentische Entwicklungsaufgaben und das Extrahieren ihrer Lernhaltigkeit,<br />

Organisationsinterne Promotoren: Geschäftsführungen und Mitarbeiter,<br />

Lernbegleitung von ergebnisoffenen Entwicklungsaufgaben,<br />

Ganzheitliche Wirkungen im System der Organisation,<br />

Eine von SOL getragene Lernkultur.<br />

2. Authentische Entwicklungsaufgaben werden als Lerngelegenheiten gestaltet.<br />

Die Entwicklungsaufgaben konstituieren Anforderungen und geben dem SOL Stellenwert<br />

und einen spezifischen Sinn. Sie stellen damit einen komplexen Lernanlass dar. Die authentischen<br />

Arbeitsaufgaben sind nicht statisch, sondern werden in einem kommunikativen<br />

178 Aus: Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Weiterbildungsforschung e. V. & Projekt QUEM<br />

(Hrsg.): Lernkulturwandel Selbsterneuerung der <strong>Professionalität</strong> in Organisationen<br />

beruflicher Weiterbildung, QUEM-report, Schriften zur beruflichen Weiterbildung 100,<br />

Berlin, S. 14–19.<br />

346

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