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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Fallstudie<br />

gab es schon immer. Es gibt Arbeitsbereiche und Aufgabenbeschreibungen –<br />

innerhalb derer es zur Selbstorganisation [kommt]. Aber der Rahmen ist natürlich<br />

gesteckt. Das hat schon damit zu tun, wie wir uns finanzieren. Nicht<br />

wahr?“<br />

K: Organisationen können wir darin beobachten, welche Einschränkungen<br />

bzw. Festlegungen in einer kollektiven Handlungsstruktur getroffen wurden.<br />

Aus Sicht der GF setzen die Kontrakte mit den externen Zuwendungsgebern<br />

die für das IT-Zentrum verbindlichen Festlegungen. Hier ist z. B.<br />

festgelegt, welche Stundenanteile für welche Aufgabenbereiche zur Verfügung<br />

stehen. Im Rahmen dieser Festlegungen kann es zur Selbstorganisation<br />

kommen. Typisch ist eine funktionale Differenzierung in der Arbeitsteilung,<br />

aber keine starke Abgrenzung untereinander. So interpretiert die GF hier die<br />

Organisationsgestalt des IT-Zentrums. Die LB hatte im Kontext des SOL-<br />

Projekts beobachtet, dass die Handlungsinitiativen der Kolleginnen und Kollegen<br />

darauf abzielten, darüber hinaus bestimmte formale Strukturen des IT-<br />

Zentrums zu ‚klären’, die den Rahmen ihres koordinierten Handelns festlegen.<br />

E: Die LB richtet den Blick auf die Kollegen und Kolleginnen (lb 1017):<br />

„Ich hatte manchmal den Eindruck, dass es bei den Kolleginnen die Tendenz<br />

gibt, noch mehr geklärte und definierte Organisation 236 haben zu wollen.“ (g<br />

1019) „In welchen Bereichen?“, fragt die GF, und die LB antwortet<br />

(lb 1032): „Es gab die Frage: ‚Was ist nun genau die Aufgabe von Koordina-<br />

236 Die Koordinatorin des Bereichs „PR und Marketing“ spricht sich in einem Auswertungsgespräch<br />

dafür aus, die vor einem halben Jahr eingeführte Struktur noch einmal zu<br />

klären: „Ja, wie gesagt, es ist so, in dem Punkt habe ich mir irgendwie vielleicht ein<br />

Vorurteil gebildet. Also ich denke, vielleicht stimmt es auch so nicht, dass das ein<br />

Hauptproblem ist, aber so’n bisschen hab ich den Eindruck, dass also so viel Gutes, wie<br />

diese Sub-Team-Bildung so als Prozess gebracht hat oder gebracht zu haben scheint intern<br />

für das Team vielleicht, aber nach außen ist das erst mal nicht so, ja? (…) Also das hatten<br />

wir so nach diesen Reibereien zwischen PR- und Fobi-Team, da hatte ich das Gefühl, da<br />

geht’s auch so um Abgrenzung irgendwie. Das- da hatte man so das Gefühl, das muss- es<br />

ist noch nicht wieder reintegriert worden, ne? Es gab das Fobi-Team. Sie haben sich sehr<br />

viel stärker konstituiert und auch als Team begriffen als wir zu diesem Zeitpunkt.<br />

Mittlerweile haben wir tatsächlich auch ein Klein-Team-Verständnis, so’n Wir-Gefühl<br />

gibt’s da mittlerweile. Das war im Oktober oder so vielleicht noch gar nicht da, also auf der<br />

Ebene, dass eben diese Konstitution der Klein-Teams (.) auch noch mal wieder eine Re-<br />

Integration ins ganze Team braucht und dass die Schnittstellen zwischen den Teams noch<br />

mal Arbeit brauchen, also auch zu gucken, na ja, also wenn da jetz selbstbestimmt<br />

irgendwelche Regelungen, Regeln, wie auch immer, entwickelt werden, ne? Wie wir uns<br />

verstehn und wie wir handeln und so. (…) Aber [dass] es ist nicht geklärt ist, wo bleibt die<br />

Qualität, ne? Dass das eben von der Gesamtorganisation her noch mal Fragen gibt an das,<br />

was sich die kleinen Teams überlegt haben, ob das wirklich im Sinne der Gesamtorganisation<br />

denn sinnvoll ist. Mal abgesehen von den Schnitt- Klein-Team-Schnittstellen<br />

auch das Ganze, ob das überhaupt okay ist so. Diesen Schritt, das auch zu überprüfen, hat’s<br />

ja auch noch gar nich gegeben, ne?“<br />

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