30.12.2013 Aufrufe

Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Fallstudie<br />

3.2.12 Epilog<br />

E: Lernen, Innovation und Wissensgenerierung gedeihen auf der Basis informeller,<br />

spontaner, selbstorganisierender Interaktionen. Aus der Perspektive<br />

des Organisierens hat dies den Vorteil, dass lokale Lösungen an der Stelle<br />

des organisationalen Netzes generiert werden, wo sie angefordert werden.<br />

Der Nachteil ist, dass das lokale Wissen und die zufälligen lokalen Innovationen<br />

in angrenzenden oder übergeordneten Prozessen des Organisierens, die<br />

eigentlich einen Transfer des Wissens erforderten, nicht verfügbar sind. Sollen<br />

also die spontanen, informellen Prozesse der Wissensgenerierung für das<br />

Gesamtsystem der Bildungsorganisation relevantes Wissen erzeugen, so<br />

muss Organisation dafür sorgen, dass ein zusammenhängender Erfahrungskontext<br />

einer Community of Practice geschaffen und lebendig gehalten wird.<br />

Das geförderte SOL-Projekt wird zu einer Ressource der organisationsgebundenen<br />

<strong>Professionalität</strong>sentwicklung, insofern es den Akteurinnen und<br />

Akteuren gelingt, einen solchen Erfahrungskontext entstehen zu lassen, der<br />

einerseits durchlässig ist und andererseits eine eigene Bindekraft entwickelt.<br />

Die GF beschreibt zum Abschluss des Gesprächs anhand einer visuellen<br />

Vorgabe die sich strukturierende Bewegung ihrer Teilhabe am SOL-Prozess<br />

(vgl. III 2.5). Zunächst ist sie an einer sehr zentralen Aufgabe tätig, da sie das<br />

Projekt initiiert hat und es auf einen guten Weg bringen will. Als dies gelang,<br />

hat sie sich etappenweise zurückgezogen – allerdings empfindet sie ihren<br />

Rückzug im Vergleich zu vorausgegangenen Prozessen als langsam. Sie gewinnt<br />

Abstand zum Zentrum des sich selbst organisierenden Feldes<br />

(gf 1999): „Hier ist man schon in der Position, wo man das Vertrauen hat,<br />

dass es auch ohne einen geht. Beziehungsweise dass es [das Projekt] angelaufen<br />

ist und man das Gefühl hat, das [Projekt] ist gut unterwegs. Also trotz<br />

Kompetenzenbilanzierung und so weiter. Das hab ich ja an anderen Punkten<br />

mitgekriegt. Also zum Beispiel an der Konstruktion des SLZ [Aufbau des<br />

Selbstlernzentrum-IT] und so weiter. (…) Und am Schluss war ich mehr oder<br />

weniger draußen. Was ich auch als einen normalen Prozess ansehen würde.“<br />

556

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!