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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Fallstudie<br />

Workshops und Coachings bedeutsame Lernerfahrungen machen können und<br />

kollektiv Wissen generieren, das ihre Konstruktion der organisationalen<br />

Wirklichkeit verändert und im Gesamtsystem wirksam wird. Es ist die Aufgabe<br />

der Lernbegleitung, den Raum des Lernens zu schaffen – und zwar so,<br />

wie die Metapher dies meint: Es werden soziale und materiale Räume des<br />

Lernens geschaffen.<br />

Hierbei arbeitete die externe Lernbegleitung mit den Beteiligten zusammen,<br />

die selbst Vorstellungen von den Lernräumen haben. Die Entwicklung<br />

einer Lernarchitektur ist eine enorm wichtige Aufgabe, weil darin der gesamte<br />

Kontext der Organisation und ihrer Lernherausforderung (Entwicklungsaufgabe)<br />

wie auch das Selbstverständnis der Beteiligten (wie sie die organisationale<br />

Wirklichkeit konstruieren) sowie die Möglichkeiten der Lernbegleitung<br />

aufeinander bezogen werden. Lernbegleitung klärte dementsprechend<br />

zunächst intern, auf welcher Interventionsebene im IT-Zentrum Einfluss genommen<br />

werden sollte und welche Annahmen sie hat, wie sich die Interventionen<br />

wechselseitig beeinflussen können/sollen.<br />

Die Beraterinnen unterschieden im Projekt drei Interventionsebenen, die<br />

im Fokus der Beobachtung standen und die in der Beratung gleichzeitig vorhanden<br />

waren:<br />

Person: Mitarbeiter/-in im IT-Zentrum; Geschäftsführerin im IT-Zentrum<br />

Gruppe: Teams im IT-Zentrum, Lerngruppen in Workshops<br />

Organisation: das IT-Zentrum als überindividueller kollektiver Akteur<br />

Systemische Organisationsberatung bzw. der Ansatz organisationalen Lernens<br />

geht davon aus, dass Lernprozesse gleichzeitig und parallel auf drei<br />

Ebenen stattfinden.<br />

Eine prozessorientierte Lernunterstützungspraxis unterscheidet nicht<br />

zwischen Diagnose und anschließender Interventionsplanung. Es geht vielmehr<br />

darum, die Bildungsorganisation und die Beraterinnen in einen Prozess<br />

wechselseitiger und gemeinsamer Diagnose einzubinden. Jede Informationsschöpfung<br />

im System (Wimmer 1992) wird aus Sicht der Berater selbst als<br />

Intervention verstanden, da nicht nur die Lernberaterinnen, sondern auch die<br />

Akteure einer Organisation angeregt werden, die Interaktionen des Feldes –<br />

hier das IT-Zentrum – zu beobachten. Architektur und Design verändern sich<br />

im Laufe des Beratungsprozesses immer wieder, denn sie werden dem jeweiligen<br />

Stand und den spezifischen Anforderungen der Entwicklungsaufgaben<br />

angepasst.<br />

Im IT-Zentrum wurde zur Unterstützung der strukturellen Koppelung<br />

zwischen Organisation/Mitarbeitenden und SOL-Projekt/externer Lernbegleitung<br />

die Funktion der Steuerungsgruppe und der internen Koordinatorin eingesetzt.<br />

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