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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Fallstudie<br />

immer mehr bieten, damit du am Markt bleibst. Und möglicherweise [wird<br />

es] in Zukunft [noch komplexer], das weiß ich nicht genau, also ich weiß<br />

[gar] nicht, ob’s noch komplexer werden kann.“<br />

K: Erkennbar wurde im SOL-Projekt, dass es zwei differente Orientierungen<br />

für eine vorausschauende Weiterentwicklung des Profils und der<br />

Kompetenzentwicklung gibt. Ein Ansatzpunkt ist es, sich am Markt auszurichten.<br />

Es werden Entwicklungen des Marktes identifiziert und es wird vorgeschlagen,<br />

die Weiterentwicklungen der Dienstleistungen daran auszurichten.<br />

Die zweite Orientierung schaut auf die Ressourcen und berücksichtigt die<br />

Entwicklungsvorstellungen der Mitarbeitenden. In der Gründungsphase des<br />

IT-Zentrums gelang es, arbeitsmarktpolitische Gestaltungsvorstellungen im<br />

Rückgriff auf die besonderen Fähigkeiten des Teams zu vermarkten. Solch<br />

eine synchrone Abstimmung ist durch die Zunahme an Komplexität heute<br />

nicht mehr selbstverständlich. Die Steuerung der Weiterbildungseinrichtung<br />

ist dadurch weniger kohärent. Und es müssen die genannten zwei Ansätze<br />

miteinander in Einklang gebracht werden. Die Metapher vom „schwierigen<br />

Spagat“ erzählt von dem Dilemma und den Bemühungen, beiden Ansprüchen<br />

gerecht zu werden.<br />

E: Die GF schildert ihre Wirklichkeit, in der sie Entscheidungen trifft,<br />

und beschreibt die Bedingungen des IT-Zentrums in folgendem Vergleich<br />

(gf 492): „Also da gibt’s keine Riesenabteilung. Wenn du’n Unternehmen<br />

nimmst, dann haben die eine Entwicklungsabteilung und im Sinne eines guten<br />

Marketing gucken sie, auf welchem Punkt des Zenits sind die Produkte<br />

und wo müssen wir jetz schon wieder was Neues entwickeln. So funktioniert<br />

es bei uns natürlich nicht.“<br />

E: Daraufhin will die LB erfahren, wie es denn im IT-Zentrum funktioniert<br />

und die GF beschreibt ihr Vorgehen. Die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen<br />

und technischen Entwicklungen werden beobachtet. Hier kann man<br />

bestimmte Entwicklungen erkennen und es wird gefragt, was diese Entwicklungen<br />

für eine bestimmte Zielgruppe bedeuten. Dann heißt es (gf 507):<br />

„Okay, ist das finanzierbar? Wie ist das finanzierbar? Was bedeutet es? Und<br />

nicht nur im betriebswirtschaftlichen Sinne, da wir hier ja keine Gewinne<br />

machen, sondern in dem Sinne, ob und wie es auch die Organisation weiterbringen<br />

kann, werden wir so auf dem Markt gut positioniert bleiben. Und das<br />

ist nicht einfach.“ Wichtig ist es auch, dass sie permanent die (gf 516) „Beziehungen<br />

nach außen pflegt“. Der GF gelang es, für ein innovatives Projekt<br />

eine Weiterförderung in einem anderen Förderprogramm zu erwirken<br />

(gf 524): „Ich habe ab einem bestimmten Zeitpunkt angefangen, mit den entscheidenden<br />

Personen zu reden und zu sagen: ‚Wenn es da noch mal Geld im<br />

ESF 229 gibt, würden wir gerne...‘ So, und das musst du immer alles auf dem<br />

229 ESF: Europäischer Sozialfonds.<br />

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