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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Fallstudie<br />

scher Programmatiken gesetzt und damit erkennbarer Bestandteil der Institutionalisierung<br />

der Bildungsorganisation vom Pol gesellschaftlicher Funktionsbestimmung.<br />

E: Die GF hatte auf den Prozess hingewiesen. Letztendlich geht es darum,<br />

dass das im Prozess gewonnene reflexive Wissen dann in den Lerndienstleistungen<br />

erschlossen wird. Darauf bezieht sich die LB und fragt<br />

(lb 121): „Was ist jetzt das selbstorganisierte Lernen im IT-Zentrum?“<br />

E: Die GF führt aus (gf 179): „Ich meine, so haben wir es auch im<br />

Selbstreport 227 gesagt. (Pause) Also wir können eine Lernumgebung schaffen,<br />

wir können Voraussetzungen schaffen. Wir können – also im Grunde<br />

genommen – spiegelt sich ja [hier] der Prozess, den wir [im SOL-Projekt]<br />

gemacht haben, der spiegelt sich jetzt in all diesen andern Bereichen. Also<br />

wir können Selbstorganisation nicht aufoktroyieren. Wir können nicht sagen:<br />

‚Jetzt passiert das hier mal selbstorganisiert.‘ Das geht nicht. Das heißt, es ist<br />

immer wieder das Finden einer Balance, die Umgebung anders zu gestalten,<br />

damit es [das selbstorganisierte Lernen] stattfinden kann. Es [das selbstorganisierte<br />

Lernen] ist aber häufig auch noch eine Mischung, mit anderen Methoden<br />

oder Vorgaben traditionellen Lernens. (Pause) Weil, also ich glaube,<br />

da würden die Kolleginnen auch nicht widersprechen, weil es eben notwendig<br />

ist, dass auch unsere Klientinnen oder unsere ((lachend:)) Kundinnen,<br />

diesen Prozess machen. Und Du kannst nicht einfach sagen: ‚Ab heute passiert<br />

das alles selbstorganisiert.‘ Sondern Du musst unterschiedliche Möglichkeiten<br />

schaffen für die, die sagen: ‚Ja, das will ich‘, und [für] die, die sagen:<br />

‚Nein, das will ich noch nicht.‘ Und da musst du Schritte ermöglichen.<br />

Also kleine Schritte. So, und auf einer anderen Ebene wie bei dem Bildungsnetz<br />

ist es eher so, dass wir sagen: ‚Okay. Also, wenn das [selbstorganisierte<br />

Lernen] als Paket erst einmal schwer in den Organisationen so zu vermitteln<br />

ist, weil es [das selbstorganisierte Lernen] natürlich auch sehr zeitintensiv ist,<br />

dann muss man möglicherweise auch Erfahrungen zulassen, die erst einmal<br />

darin bestehen zu sagen: Okay. Wir gucken jetzt einmal, wie das mit dem E-<br />

Learning geht.‘ Also knallpragmatisch. Und dann merken, die anderen Prozesse<br />

[des selbstorganisierten Lernens] müssen alle auch stattfinden. Also das<br />

ist so eine Erfahrung, die ich gemacht habe. (Pause) Und es ist natürlich auch<br />

so, dass es ideologische Hürden oder Widerstände zu überwinden gilt. Weil,<br />

was ich so mitkriege in Diskussionen ist, dass viele Leute glauben, das<br />

[selbstorganisierte Lernen] geht nur mit hochqualifizierten Zielgruppen. (…)<br />

Und da haben zum Beispiel die beiden Kolleginnen, die im Knast arbeiten,<br />

das Gegenteil bewiesen. Es geht auch. Du musst es nur anders machen. Du<br />

musst auch das selbstorganisierte Lernen immer personen- oder zielgruppenadäquat<br />

machen. Auch selbstorganisiertes Lernen ist kein Konzept- kein-<br />

227 Der Selbstreport ist eine Selbstbeschreibung der Weiterbildungsorganisation und das zentrale<br />

Dokument des Qualitätsmanagementsystems.<br />

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