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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Zonen der Transformation<br />

setzung, die im besten Fall zu einer Wirklichkeitsveränderung in einem Kontinuum<br />

führt. Im Gedächtnis der Bildungseinrichtung bleiben einzelne Differenzerfahrungen<br />

aufbewahrt für Gelegenheiten, die später kommen. Der Kontrast<br />

zwischen den Möglichkeiten des Selbstlernens im Selbstlernzentrum-IT<br />

und den Möglichkeiten des Lernens in einer Gruppe führt beispielsweise zu<br />

einer erneuten Bewertung der Potenziale einer Lerngruppe für die Selbstorganisationsprozesse<br />

ihrer Mitglieder. Das IT-Zentrum hält dort, wo es sinnvoll<br />

und möglich ist, am Gruppenformat fest. Die weiterentwickelte Lerninfrastruktur<br />

(Selbstlernraum und virtuelle Lernumgebung) erweitert zugleich<br />

die Möglichkeiten der Fortbildungsangebote für Gruppen. Einige Jahre später<br />

wird die interne Koordinatorin des SOL-Projekts ein Projekt zur Organisationsentwicklung<br />

in einem organisationalen Feld beginnen, das ihr vertraut ist.<br />

Der am SOL-Prozess des IT-Zentrums entfaltete Zusammenhang von<br />

Personal-, Organisations- und Institutionsentwicklung kann als deutlicher<br />

Hinweis gewertet werden, dass der Konstitutionszusammenhang von <strong>Professionalität</strong><br />

auch im Praxiszusammenhang ein Mehrebenenphänomen darstellt<br />

– so wie das theoretische Konstrukt organisationsgebundener <strong>Professionalität</strong><br />

zuvor argumentiert hat (vgl. II 3.3). Von der Vorstellung einer festen<br />

Struktur der Beruflichkeit von Arbeit im Feld des Lebenslangen Lernens<br />

muss man sich aber verabschieden. <strong>Professionalität</strong> ist ebenfalls eine<br />

emergente Struktur. Im nächsten Schritt soll der Fokus gerichtet werden auf<br />

die Relation zwischen der organisationsgebundenen Konstitution von <strong>Professionalität</strong><br />

und der Entwicklung reflexiv individualisierter Beruflichkeit.<br />

3 Reflexiv individualisierte Beruflichkeit<br />

Ausgangspunkt dieser Forschungsarbeit war die Annahme, dass die Beruflichkeit<br />

des gesellschaftlichen Arbeitsvermögens im Modus flexibler subjektiver<br />

Kompetenzentwicklung zur Geltung gebracht wird. Aus Sicht von<br />

Kutscha ist dies<br />

die konsequenteste Position, die die Berufs- und Wirtschaftspädagogik einnehmen könnte,<br />

sofern sie am Prinzip der Beruflichkeit festhalten und dennoch vermeiden möchte, den Anschluss<br />

an die Modernisierung der Arbeitswelt zu verlieren (Kutscha 2008:8).<br />

Der Funktionswandel Lebenslangen Lernens und die Ausrichtung der beruflichen<br />

Weiterbildung an einer biografischen und kompetenzorientierten Perspektive<br />

des Lernens im Lebenszusammenhang ist für Erwachsenenpädagogen<br />

und Erwachsenenbildnerinnen eine Anforderung ihrer Arbeitswelt.<br />

Sofern Bildungseinrichtungen nicht darauf warten wollen, dass die Individua-<br />

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