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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Zonen der Transformation<br />

formation <strong>pädagogische</strong>r Organisationen in sozioökonomischen Wandlungsprozessen<br />

dar.<br />

Es wird erkennbar, dass die Beraterinnen die intersubjektiv hervorgebrachte<br />

Wirklichkeit des IT-Zentrums phänomenologisch erschließen, dass<br />

sie damals über die Unterscheidung zwischen Organisationsentwicklung und<br />

institutionellem Wandel nicht explizit begrifflich verfügen und dass sie diese<br />

Beobachtung deshalb auch nicht an den Selbstausdruck des Projektstarts herantragen.<br />

Im Projekttagebuch hält die Lernbegleiterin nach dem oben zitierten<br />

Workshop fest (aus Projekttagebuch: 24.4.2001):<br />

Der zweite Workshop hat als Ergänzung des eintägigen Startworkshops dazu beigetragen,<br />

den Arbeitsauftrag klarer zu definieren. Die Mitarbeiterinnen haben zusammen mit der Geschäftsleitung<br />

vorläufige Ziele formuliert. Dem Gesamtsystem ist der Zielkonflikt des Projekts<br />

bewusst.<br />

Vordergründig geht es in der Startphase um die Definition des Arbeitsauftrags,<br />

um Zielklärung – also um vertraute Praktiken des Projektmanagements,<br />

die in der Situation von Unbestimmtheit einen für alle Beteiligten verständlichen<br />

Handlungsrahmen stiften. Im Dialog wird hingegen das ‚Implizite’ zur<br />

Sprache gebracht, nämlich dass das SOL-Projekt eine Entwicklung in Richtung<br />

auf eine unbestimmbare Institutionalform des Lernens anbahnen würde.<br />

Die Metapher „Zielkonflikt“ transportiert die gefühlte Wirklichkeit. Die genannten<br />

Eckpunkte des „Zielkonflikts“ grenzen den ‚Möglichkeitsraum’ der<br />

Suchbewegungen ein und stellen das implizite Vorverständnis des Gesamtteams<br />

von einem strategischen Veränderungsmanagement dar.<br />

2.2 Integrationsfähigkeit und die Integrationskapazität der<br />

Bildungsorganisation<br />

Wie sich im an die Startphase anschließenden Entwicklungsverlauf des SOL-<br />

Projekts zeigt, wird der Übergangsprozess durch die implizite Wechselwirkung<br />

bestimmt, nämlich die Wechselwirkung zwischen der strategischen<br />

Entwicklungsorientierung des SOL-Projekts, die auf eine transformative<br />

Strukturentwicklung des organisationalen Feldes zielt, und der daraus resultierenden<br />

Anforderung an die Steigerung der Integrationskapazität der Bildungsorganisation.<br />

Das selbstorganisierte Lernen (die Metapher SOL) fungiert<br />

als eine integrierende Brückensemantik zwischen Subjektbildung und<br />

Strukturbildung – zwischen Personal-, Organisations- und Institutionsentwicklung.<br />

Gerade weil die Metapher „Selbstorganisation“ auf Unterschiedliches,<br />

nämlich auf Organisation und auf Lernen bezogen werden kann, erfüllt<br />

sie die Funktion einer Brückensemantik. Andererseits ist die Metapher vage<br />

und schillernd. In den Fallerzählungen wird ersichtlich, dass es sich um eine<br />

Metapher handelt, die auf „Institutionswandel“ bzw. Lernkulturwandel ver-<br />

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