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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Zonen der Transformation<br />

1. „Entwicklung organisationsgebundener <strong>Professionalität</strong>: Die Spannung<br />

zwischen Anschlussfähigkeit und Abschlussfähigkeit von Kompetenzen“<br />

und<br />

2. „Management – Lernbegleitung: Zwei Sprachspiele“<br />

bringen Transformationsprozesse zur Darstellung und die darin involvierten<br />

Bedingungen und Kräfte organisationsgebundener <strong>Professionalität</strong>. In anderen<br />

Worten: Sie bringen den SOL-Prozess als einen mehrjährigen Übergangsraum<br />

selbst zum Ausdruck. Entsprechend wird auch der Fokus des Abschlusskapitels<br />

auf den Übergangsraum und die Prozesse der Transformation<br />

gerichtet. Die Metapher ‚Zonen der Transformation’ wird im Kontext dieser<br />

Arbeit abduktiv ins Spiel gebracht, um die Rekonstruktion des SOL-<br />

Prozesses in Perspektivverschränkung als Selbstausdruck von etwas – nämlich<br />

einem Übergangsraum –fassen zu können, der Subjektbildung und Strukturbildung<br />

integriert. 244 Die beiden Fallerzählungen des Feldes werden auf<br />

einer Metaebene reflexiv und unter Bezugnahme auf das theoretische Konstrukt<br />

verschränkt. 245 Auf diese Weise wird in der Überblendung der differenten<br />

Wissensformen (theoretisches Konstrukt und methodisch gesichertes empirisches<br />

Forschungswissen) eine konzeptionelle Narration (Somers<br />

1994:620) entwickelt, die die einzelnen Zonen der Transformation entfaltet<br />

und in einen Zusammenhang stellt. Ausgewählte Textsequenzen der Fallerzählungen<br />

werden in der konzeptionellen Narration zitiert und dadurch in einen<br />

neuen semantischen Verweisungszusammenhang gestellt. Es wird konzeptionelles<br />

Wissen und ein entsprechendes Vokabular entwickelt, von dem<br />

Somers sagt, dass wir es gebrauchen können, um soziale bzw. kulturelle Praxis<br />

zu rekonstruieren:<br />

Conceptual narrativity: These are the concepts and explanations that we construct as social<br />

researchers. Because neither social action nor institution-building is solely produced<br />

Varianten. So gibt es Schulkulturen, die ein deutliches Professionalisierungspotenzial aufweisen,<br />

und am anderen Ende einer Skala ist eine Variante erfasst, in der die Professionalisierungspotenziale<br />

der Lehrer und Lehrerinnen eindeutig ins Leere laufen. Letztere<br />

Schulkulturen sind durch hierarchisch strukturierte Dominanzmuster geprägt, die die<br />

moralische Anerkennung der Lehrkräfte und ihre <strong>pädagogische</strong> Autonomie stark<br />

beeinträchtigen. In diesem Sinne zeigt sich das IT-Zentrum in der Fallstudie als ein<br />

Arbeitskontext, der für die <strong>pädagogische</strong> <strong>Professionalität</strong> und die berufsbiografische Professionalisierung<br />

Entwicklungs- und Entfaltungspotenziale bereithält.<br />

244 Zur Metapher ‚Zonen der Transformation’ hat mich Michael Blinzler angeregt, der in seiner<br />

Arbeit über die Verbindung von dialogischer Philosophie und kulturhistorischer Theorie bei<br />

Vygotskij von „Zonen des Übergangs“ schreibt (Blinzler 2006).<br />

245 Das methodisch gesicherte Forschungswissen der Interpretation soll nämlich das zuvor<br />

entwickelte theoretische Konstrukt ‚organisationsgebundene <strong>Professionalität</strong>’ weder<br />

beweisen noch widerlegen – sondern es relationieren.<br />

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