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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Zonen der Transformation<br />

(fl 3/373) bringt das Sprachspiel der Lernbegleitung zur Darstellung: „Und das ist schon<br />

schwer. Also da muss man sich wirklich immer selber so’n bisschen-ständig kontrollieren.<br />

(.) Also (.) dieser Drang, dann einfach zu sagen: „Du hast nicht markiert, darum geht es<br />

nicht“, ne? Ähm das [diese Tendenz so vorzugehen] ist schon da. (.) Also es ist schon eine<br />

ganz andere Arbeit. Man muss sich wirklich vorher halt auch überlegen, also wenn jetzt<br />

eine Frage kommt halt, eine Frage zu beantworten ist leicht, sondern die Frage, die sich ja<br />

dann für eine Trainerin stellt, ist: Wie kann ich das jetzt in einen Prozess umwandeln, dass<br />

die Frau (.) selber auf die Lösung kommt? Und das ist schwer.“<br />

Kollegen und Kolleginnen gehen das Risiko der Veränderung ein (Fallerzählung<br />

1):<br />

(fl 2/11/323): „Also von daher diese Experimente, die wir da gemacht haben, also gerade<br />

mit Lernungewohnten, fand ich irgendwie sehr spannend. Und’s war auch sehr aufregend.<br />

Und ich hab manchmal nicht gut \((lachend:)) geschlafen.\ weil=ich=dachte-: ‚Was machen<br />

wir mit denen? Das geht eigentlich-\ das geht eigentlich gar nicht. Überfordern wir sie<br />

nicht total?’ Und das haben wir sie vielleicht auch. Zum Teil haben wir sie vielleicht auch<br />

überfordert, aber der Erfolg hat uns da irgendwie gezeigt, dass das [selbstorganisierte Lernen]<br />

offensichtlich funktionieren kann. Also grade in dieser Diskussion, dass SOL man<br />

immer nur mit den Menschen machen kann, die das- Lernen gewohnt sind, finde ich,<br />

stimmt so nicht. Stimmte wirklich nicht.“<br />

Durch das Erfahrungslernen in der Praxis wird eine neue praktische Expertise<br />

aufgebaut.<br />

2.4.5 Prozesse des Erfahrungslernens werden im<br />

Qualitätsmanagement als Struktur verstetigt<br />

Im vierten Jahr führt das IT-Zentrum parallel zum SOL-Projekt ein Qualitätsmanagementsystem<br />

ein. Die zugehörige Testierungsstelle macht einen<br />

Verfahrensvorschlag zur Einführung des Qualitätsmanagements, der einen<br />

Handlungsrahmen für eine systematische Organisationsentwicklung bietet<br />

und von den Weiterbildungseinrichtungen interpretiert wird. In diesem Zusammenhang<br />

können Geschäftsführerin, Gesamtteam und die zuständige Expertin<br />

für Wissensmanagement an die mustermimetischen Prozesse des Erfahrungslernens<br />

im Kontext des SOL-Projekts anschließen und diese als<br />

gefestigte Erwartungen verstetigen. Das Verfahren ist ein klassisches Konzept,<br />

mit dem das Bildungsmanagement den für die Organisation unverfügbaund<br />

dies für einen ist) nicht Handlungen bedingen im Sinne einer Ursache-Wirkung-<br />

Kausalität. Sprechen und Tun vergegenwärtigen ‚nur’, wie es um etwas steht und wie dies<br />

für einen ist (d. h. die Lebensformen). In Schatzkis Interpretation ist der Körper eine<br />

Einheit, durch dessen Tun (Sprechen und Gefühle) psychologische Zustände manifestiert<br />

und bedeutet werden. Und diese Position ist weder mentalistisch noch behavioristisch<br />

(ebd.:25). In Wittgensteins pragmatischer Bedeutungstheorie sind die Bedeutungen der<br />

Sprache ihr Gebrauch in einem Sprachspiel.<br />

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