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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Fallstudie<br />

Workshop] kaum geredet. Der Gutachter hat ganz viele Fragen gestellt 235 und<br />

die wurden von den Kolleginnen aus den unterschiedlichsten Bereichen beantwortet.<br />

Ich denke, hier gibt es auch eine Verbindung [zwischen dem Prozess<br />

und den Ergebnissen]. Also klar, es gab auch andere Prozesse vorher<br />

[vor dem SOL-Projekt], die zeigen, dass die Kolleginnen klar hatten, es ist<br />

etwas passiert und wir haben eine Chance, da etwas zu entwickeln. Für das<br />

selbstorganisierte Lernen und alles was damit verbunden ist – das zeigt sich<br />

auch noch mal [am IT-Zentrum] denke ich – ist dann aber wirklich eine Frage,<br />

wie die Organisationsstruktur gestaltet ist, [nämlich so] dass es auch stattfinden<br />

kann, ob es [nämlich] einen wirklich partizipativ gemeinten Ansatz<br />

gibt oder nicht, denn selbstorganisiert agieren zu können, ist nur in einem<br />

partizipativen Rahmen möglich. Das kannst du nicht in einer stark hierarchisch<br />

organisierten Struktur, denn da hat das selbstorganisierte [Agieren] ja<br />

ganz enge Grenzen.“<br />

K: Das selbstorganisierte Lernen verlangt aus Sicht der GF einen partizipativen<br />

Gestaltungsrahmen, der nur dann funktioniert, wenn die Organisationsstruktur<br />

den Mitarbeitenden einen entsprechenden partizipativen Handlungsrahmen<br />

bietet. Partizipation meint hier die Beteiligung an Entscheidungsprozessen.<br />

Sowohl der SOL-Prozess als auch die Entwicklung des<br />

Qualitätsmanagements werden im IT-Zentrum partizipativ gestaltet. Aus<br />

Sicht des Managements handelt es sich bei dem Gestaltungsansatz um ein<br />

Führungsinstrument. Es wird eingesetzt, weil es nach innen integrierend<br />

wirkt und deshalb wirksamer ist als ein Top-down-Ansatz.<br />

Der Gestaltungsansatz des selbstorganisierten Lernens ‚dockt’ an Themen<br />

an, die auf der Agenda der Bildungsorganisation stehen. Die Erfahrung<br />

zeigt, dass es ein guter ‚Transportmechanismus’ ist, an solche Themen ‚anzudocken’,<br />

die in der Organisation anstehen. Das Management kommuniziert<br />

seine Wirklichkeitsauffassung im Sprachspiel des geplanten und gesteuerten<br />

Wandels. Wir erfahren in der Narration der GF aber auch von der in einem<br />

Führungsinstrument oder Managementverfahren nicht verfügbaren Seite des<br />

SOL-Prozesses. Die Metaphern „günstiges Klima für Innovation“ (Erneuerung),<br />

die „Einsicht in die Notwendigkeit“ – oder das verstärkende Feedback<br />

aus dem Umfeld der Weiterbildungseinrichtung erzählen von den Zielen der<br />

GF, die sich einer organisierenden Verfügbarkeit entziehen. Es kann – wie sie<br />

hier sagt – niemand wissen, was bei jeder einzelnen Kollegin passiert. Dass<br />

sich die Kollegen und Kolleginnen im Prozess verändern, ist aber intendiert.<br />

Der Fokus der GF liegt auf der Gestaltung der Organisationsstrukturen. Damit<br />

können die Voraussetzungen für das ‚selbstorganisierte Agieren’ (Handeln,<br />

Tun, Bewegen) der Kollegen und Kolleginnen geschaffen werden.<br />

235 Beim Start-Workshop moderiert der Gutachter den Einstieg in die interne Evaluation der<br />

Bildungsorganisation gemäß den Anforderungen des Qualitätsmanagementsystems der<br />

„Lernerorientierten Qualitätstestierung in der Weiterbildung“ (LQW).<br />

530

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