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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Eine organisationstheoretische Frage<br />

sentation, der Objektivierung und der Tradierung sozialen Wissens, der kulturellen<br />

und kommunikativen Praxen. Ein drittes Forschungsthema ist die<br />

Lernende Organisation. Dieses Thema reagiert auf den Veränderungsdruck,<br />

dem Bildungseinrichtungen ausgesetzt sind und der aus Sicht der Autoren das<br />

eigene Selbstverständnis und die bisherigen Lernkapazitäten der Einrichtungen<br />

übersteigen könnte. Veränderungsdruck resultiert aus dem gesellschaftlichen<br />

Funktionswandel von Weiterbildung und aus dem Druck, unter veränderten<br />

ökonomischen Bedingungen die Wirtschaftlichkeit der Einrichtung zu<br />

sichern.<br />

Die Autoren des Forschungsmemorandums (Arnold u. a. 2000:22) betonen<br />

die vorhandene Forschungslücke:<br />

Hinzu kommt, dass „Organisation“ von Erwachsenenbildner/innen, aber auch von wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen häufig eher als Hintergrund oder Hinderungsgrund für <strong>pädagogische</strong>s<br />

Handeln, nicht aber als immanente Handlungsstruktur und Gestaltungsaufgabe<br />

betrachtet wird.<br />

Etwa zeitgleich verständigt sich die Ständige Konferenz der Kultusminister<br />

der Länder in der Bundesrepublik Deutschland auf eine Empfehlung zur Weiterbildung<br />

(Sekretariat der Ständigen Konferenz 2001). Darin wird festgehalten,<br />

dass sich im Kontext des Lebenslangen Lernens die Eigenverantwortung<br />

der Lernenden neu bestimmt.<br />

Damit sind umfassende organisatorische, curriculare und didaktisch-methodische Veränderungen<br />

auf allen Ebenen des Bildungssystems verbunden. Die Stärkung der Fähigkeit zu<br />

eigenverantwortlichem Lernen ist eine der wesentlichen Aufgaben zukünftiger Bildungspolitik<br />

und Bildungspraxis (Sekretariat der Ständigen Konferenz 2001:6).<br />

Die Empfehlung hebt hervor, dass das selbstgesteuerte Lernen im Lebenslauf<br />

auf ein neues Selbstverständnis der Weiterbildungseinrichtungen hinausläuft.<br />

Individualisierung und Flexibilisierung des Lernens sollen als neue Strukturanforderungen<br />

und als Chance für Entwicklung und Veränderung begriffen<br />

werden. Zur Entwicklung neuer Lehr- und Lernkulturen bedürfe es einer<br />

Personal- und Organisationsentwicklung, die darauf zielt, den veränderten<br />

Ansprüchen und Bedürfnissen der Lernenden gerecht zu werden (Sekretariat<br />

der Ständigen Konferenz 2001:10f).<br />

Die bildungs- und forschungspolitischen Diagnosen der Jahre 2000/2001<br />

gehören zum Entstehungskontext der hier vorgelegten Forschungsergebnisse.<br />

Das Dissertationsprojekt <strong>Organisationsgebundene</strong> <strong>Professionalität</strong> <strong>pädagogische</strong>n<br />

Handelns geht nämlich aus dem Forschungs- und Entwicklungsprogramm<br />

„Lernkultur Kompetenzentwicklung“ des Bundesministeriums für<br />

Bildung und Forschung (BMBF) der Jahre 2000 bis 2006 hervor<br />

(ABWF/QUEM 2000a und 2000b). Das Forschungsprogramm stellte sich<br />

den Herausforderungen gesellschaftlicher Transformationsprozesse und hatte<br />

den Anspruch, neuartige Konzeptionen im Sinne von „Musterlösungen“ für<br />

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