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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Fallstudie<br />

nalitätsentwicklung in Bildungsorganisationen klären und als ein Problemlösungsmuster<br />

erkennbar werden. Selektionskriterien des Forschungs- und<br />

Entwicklungsprogramms „Lernkultur Kompetenzentwicklung“ bei Auswahl<br />

des Projekts waren die Größe der Weiterbildungseinrichtung, die Entwicklungsaufgabe,<br />

das Design der Lernunterstützung und später bei der Verlängerung<br />

der Projektförderung auch die bis dahin erbrachte Lern(unterstützungs)praxis,<br />

der Prozessverlauf und die Wirkungen des Projekts im<br />

Gesamtsystem der Bildungsorganisation. Das IT-Zentrum identifizierte im<br />

Verlauf von vier Jahren vier Entwicklungsaufgaben, die Kristallisationskern<br />

organisationalen Lernens wurden (s. III 1.2.5). Die Entwicklungsaufgaben<br />

hatten keinen singulären Charakter, sondern waren eine Reaktion auf einrichtungsübergreifende<br />

strukturtypische Entwicklungsanforderungen in der Erwachsenen-<br />

und Weiterbildung am Beginn dieses Jahrhunderts.<br />

Das IT-Zentrum zählt zur Gruppe der mittelgroßen Einzeleinrichtungen<br />

in der Trägerschaft eines gemeinnützigen Vereins, die für eine Region ein<br />

spezielles Weiterbildungsangebot vorhalten. Abgesehen von Größe und Trägerstruktur<br />

ist das IT-Zentrum für den Funktionsbereich Erwachsenen-<br />

/Weiterbildung insgesamt nicht repräsentativ, da es im ausdifferenzierten<br />

Funktionsbereich des Lebenslangen Lernens nur einen spezifischen <strong>pädagogische</strong>n<br />

Institutionaltyp von vielen möglichen Institutionaltypen repräsentieren<br />

kann (vgl. II 3.1). In der Fallstudie wird deshalb dem Aspekt der informationstechnischen<br />

Bildung und ihrer Institutionalisierung keine dezidierte<br />

Aufmerksamkeit zuteil, wenngleich dieser Strukturzusammenhang sicherlich<br />

ebenfalls für den Fall konstitutiv ist. Der Fall repräsentiert in erster Linie eine<br />

Interventionstechnologie, die im Zusammenhang mit dem intendierten Wandel<br />

von Bildungsorganisationen zum Einsatz kommt. Das gewählte Format<br />

der Mitarbeiterentwicklung hat eine Strukturähnlichkeit mit Projekten zur<br />

Schulentwicklung, zur Qualitätsentwicklung in Weiterbildungseinrichtungen<br />

oder zur <strong>pädagogische</strong>n Organisationsberatung. Der Wandel zielt auf die<br />

Weiterentwicklung der Praktiken des Lehrens und Lernens oder der Unterrichtsqualität,<br />

des Leistungsprofils/Schulprogramms, der Bildungsformate<br />

oder Produkte und darin integriert auf die Kompetenzentwicklung der Mitarbeiter/-innen<br />

und die Mitentwicklung der betriebsförmigen Bildungsorganisation.<br />

Am SOL-Projekt ist in erster Linie fallübergreifend die Interventionstechnologie<br />

typisch. Allerdings interessiert auch hier nicht die Analyse<br />

typischer Varianten von Interventionstechnologien, die übrigens einen Vergleich<br />

zwischen mehreren Fällen erfordern würde.<br />

Die Praxisprojekte des Projektverbunds „Weiterbildner lernen selbst organisiertes<br />

Lernens“, insbesondere die aktiv-gestaltende Teilhabe der Forscherin<br />

am SOL-Projekt bieten ein produktives Anregungspotenzial für die<br />

theoretische Beschreibung der Bildungsorganisation und des Verhältnisses<br />

von Organisation und <strong>Professionalität</strong>. Ergebnis der theoriegenerierenden<br />

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