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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Fallstudie<br />

zuprobieren, und dann gibt es so was wie, wie viel Dringlichkeit hat dieses<br />

Problem, zu dem-sie [z. B. in der Firma oder im IT-Zentrum] was machen<br />

wollen und was anderes ist [es], wie viel- Lustfaktor gibt es dabei. Also- oder<br />

Spaßfaktor.“ Die FL fokussiert jetzt erneut auf das SOL-Projekt, an dem sie<br />

die getroffene Unterscheidung zwischen ‚Dringlichkeit‘ einer Lernaufgabe<br />

und ‚Lust oder Spaß am Lernen‘ nun entfaltet (fl 895). „Ich finde das für<br />

mich ein sehr heißes Thema, (…) es gibt ja diese Aussage, nicht, ‚E-Learning<br />

ist der Markt der Zukunft‘, nicht? Da müssen alle rein, ob sie wollen oder<br />

nicht, ja? Und das andere ist, wo ich so denke, ‚Aber ist – also ist es das<br />

wirklich? Ist es [E-Learning] der Markt der Zukunft?‘ Oder wie kann es der<br />

Markt der Zukunft werden, dass es [das E-Learning] angenommen wird?<br />

Nämlich dieses rauszufinden, wie kann E-Learning gestaltet werden, dass<br />

man tatsächlich-, es ist ja nicht so, dass wir nicht bereit sind, zu lernen, wir<br />

lernen ja jeden Tag, in dem Moment, wo wir die Zeitung aufschlagen und<br />

was lesen und uns entscheiden, das GEO-Spezialheft zu kaufen oder sonst<br />

irgendwas. Ja? Wir haben ja immer einen Anreiz zu sagen, irgendwie, wir<br />

wollen Information haben, ‚Oh spannend, das würde ich gerne mal wissen,<br />

Island habe ich noch nie was zu gehört‘ (…) Und jetzt ist die Frage, wie krieg<br />

ich das noch hin, dass Leute dies mit ihrem Beruf verbindend lustvoll denken:<br />

‚Oh, das’ ja ne tolle Plattform, da geh ich mal rauf, da hab ich viel von.‘<br />

Ja? Also dieser Impuls, da selber hinzugehen und es für sich als was zu begreifen,<br />

was bereichernd ist.“<br />

E: Daraufhin deutet die LB das Gehörte in ihrem zuvor entfalteten Konstrukt<br />

(oder Rahmen) des Lernkontextes, der ein Sinn- und Bedeutungskontext<br />

ist, den Pädagoginnen und Pädagogen aufbauen (lb 895): „Das würdest<br />

du auf jeden Fall zum Sinn- und Bedeutungsaufbau wichtig finden, dass es<br />

[das Lernen auf einer webgestützten Plattform] etwas Bereicherndes ist. Ja,<br />

man könnte ja auch sagen, rein das Qualifikationsinteresse des Unternehmens.<br />

Das würde dir – glaubst du –, würde nicht reichen.“<br />

E: Die FL erwidert (fl 918): „Das Qualifikationsinteresse des Unternehmens?<br />

Das ist doch für- also das ist doch für mich kein Interesse. Für mich<br />

als Einzelwesen. (…) Also ich sag jetzt mal, meine Seite ist: ‚Das möchte<br />

meine Arbeitgeberin von mir, ja? Und dann vielleicht noch in meiner Freizeit,<br />

weil richtig Zeit während meiner Arbeitszeit krieg ich nicht. Und ich habe<br />

nix davon, ich versteh nicht mal, dass mir hinterher- also ich versteh noch<br />

nicht, dass es mir die Arbeit erleichtern kann, ich kriege deswegen keinen<br />

andern Job, ich kriege keinen besser dotierten Job, und vielleicht, (…) bin ich<br />

mit dem was ich hier mache völlig zufrieden, ich brauch nichts anderes‘.“<br />

E: Die LB erkennt in dieser Beschreibung eine Wirklichkeitsauffassung<br />

der Kollegen und Kolleginnen zu Beginn des SOL-Prozesses (lb 919): „Das<br />

[was du gerade beschrieben hast] könnte man doch sagen, ist deine Situation.“<br />

„Ja“, bestätigt die FL (fl 920), „und das meine ich, wenn- wenn ich dies<br />

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