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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Zonen der Transformation<br />

dass alle das auch so sehen. Dann ist es so was [ein Wissen], das nicht wirklich wichtig ist.<br />

Also das ist dann so etwas, das kann man so nebenbei machen, weißt du?“, erklärt sie.<br />

Die informell erworbenen Kompetenzen sind implizit und müssen erst in einem<br />

Akt der Selbstanerkennung expliziert und bezeichnet werden. Das ist<br />

eine Eigenleistung des Subjekts (Fallerzählung 1):<br />

E: Die FL möchte so verstanden werden, wie sie es meint (fl 1835): „Das meine ich, ich<br />

bin- ich sag das jetzt mal an dieser Stelle, sehr einfach strukturiert, ich sage, ich mach’s,<br />

weil ich denke, ich kann’s jetzt. Ich könnte dir aber nie sagen, warum ich’s kann, weißte,<br />

du könntest sagen, ‚Ah, du hast dies und dies gemacht und du hast reflektiert und du hast<br />

auch-, hm-‘, so, und ich denke, ich kann’s, wo auch immer her. Weißte, ich reflektiere sehr<br />

viel, das stimmt schon, aber ich benenne es nicht wirklich. Und für mich ist dann der<br />

Punkt, dass ich sage, ‚Okay, das kann man jetzt Kompetenz nennen‘, für mich ist das: Ich<br />

mach’s oder ich mach’s nicht.“<br />

Die in der Diskurseinheit thematisierte Eigenleistung ist Ausdruck der Transformation<br />

des Formprinzips der Beruflichkeit von Arbeit. In anderen Worten:<br />

Das Formprinzip individualisierter reflexiver Beruflichkeit verbreitet sich<br />

durch die Institutionalisierung sozialer Praktiken, die für das IT-Zentrum in<br />

den Mikrostrukturen des Personalwesens und in den Mikrostrukturen der<br />

Fortbildungen und Lernarrangements gleichermaßen relevant werden.<br />

3.5 Wandel der rollentypischen Kombination von<br />

Tätigkeitsmerkmalen und Kompetenzen<br />

Die Transformation des Formprinzips des Berufs (als gesellschaftlich ausgehandelte,<br />

strukturell gefestigte Arbeitskraftmuster) zur reflexiv individualisierten<br />

Beruflichkeit im Modus flexibler Kompetenzentwicklung vollzieht<br />

sich im IT-Zentrum eingebettet in den Strukturwandel <strong>pädagogische</strong>r Arbeit.<br />

Bildungspolitischer und disziplinärer Diskurs thematisieren den Wandel der<br />

rollen-typische Kombination von Kenntnissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten<br />

im Berufsbild ‚Erwachsenenpädagoge/Weiterbildnerin’ (vgl. III 1.5) der gesellschaftliche,<br />

technische, wirtschaftliche und kulturelle Wandel wirkt rekursiv<br />

auf das Formprinzip der Beruflichkeit zurück. Im SOL-Projekt kommt<br />

entsprechend auch zum Ausdruck, wie sich die rollentypische Kombination<br />

von Kenntnissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten im Feld der beruflichen Weiterbildung<br />

wandelt:<br />

1. Durch die Öffnung der Weiterbildungseinrichtung und die Konstruktion<br />

komplexer Lernarchitekturen wird die Fähigkeit zur kommunikativen<br />

Steuerung in Netzwerkorganisationen erforderlich – insgesamt nehmen<br />

Aufgaben im Bereich des Bildungsmanagements zu. Im IT-Zentrum<br />

beginnt man zwischen Fortbildungsleitung und Projektleitung zu<br />

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