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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Fallstudie<br />

Beratung, ne? Aber auch ein Stück weit schon Expertise. Doch [es gehört dazu],<br />

Expertise reinzugeben. Also, weil ohne das geht es ja gar nicht, ne? Also<br />

[Lernbegleitung ist] noch mal einen Spiegel hinhalten. Und bestimmte Dinge<br />

grade auch für Menschen, die sehr stark in der Praxis stehn, noch mal ein<br />

Stück weit in eine Abstraktion bringen. Also das denk ich, ist auf jeden Fall<br />

wichtig- also für mich eine wichtige Frage, ob das alle Kolleginnen so sehen,<br />

weiß ich nicht.“<br />

E: Die LB fragt nach (lb 1852): „Du sagst Steuerung. Was meinst du<br />

denn, du steuerst ja hier. Ich glaube, auch ich hab gesteuert. Wie steuert denn<br />

Lernbegleitung, wenn sie gut steuert, deiner Meinung nach?“ Die GF antwortet<br />

(gf 1884): „Na ja, an bestimmten Punkten dann immer wieder, was ich<br />

vorhin schon gesagt habe, anzudocken an Notwendigkeiten aus der Organisation.<br />

Oder Dinge aufzugreifen und die weiterführen können. Das ist für mich<br />

Steuerung. (…) Na ja, schon auch zu gucken, wo stehn die Leute, ne? Also<br />

du kannst einfach grade, wenn’s um diese Thematik geht, kannst du nicht sagen:<br />

‚Also wir müssen jetzt mal das machen.‘ Das geht nicht, sondern also in<br />

dieser Balance von Aufgreifen und aber schon Dinge ansteuern, ne? Das finde<br />

ich wichtig bei Lernbegleitung. Ja, bestimmte Dinge auch benennen. Weil<br />

ich glaube, dass es auch teilweise notwendig ist oder war, Dinge auch noch<br />

mal auf den Punkt zu bringen. Häufig ist es so, dass Dinge im Alltag möglicherweise<br />

nicht benannt werden, sondern sie werden gehändelt. Es wird<br />

gemacht. Also ein wichtiger Punkt natürlich ist auch, die Umwelt zu reflektieren.“<br />

E: Die LB greift das Feedback der GF auf. Lernbegleitung wird wirksam,<br />

wenn sie den Vorgängen und Gegebenheiten der Praxis eine Sprache<br />

verleiht. Sie fragt die GF, ob sie ein Beispiel dafür habe, das davon erzählen<br />

kann. Die GF erinnert an eine Fallbearbeitung. Ein Kollege hatte die Kooperation<br />

mit einer Jugendbildungseinrichtung als Fall eingebracht. Dieser Fall<br />

hat aus Sicht der GF einige Ressourcen des IT-Zentrums gebunden. Die LB<br />

kann sich gut an die Fallarbeit erinnern (lb 1902): „Ja, ich bin unterstützend“,<br />

sagt sie von sich. In diesem Fall ging es um eine Kooperation mit einer externen<br />

Partnerorganisation. Die organisatorische Vorbereitung der <strong>pädagogische</strong>n<br />

Arbeit vor Ort war aufwändig und verlief an den technischorganisatorischen<br />

Schnittstellen nicht reibungslos, was allerdings als Selbstverständlichkeit<br />

erwartet wurde. Hier setzte die Beratung an. Es wurde besprochen,<br />

wie man die Situation verbessern kann, entscheidend war aber die<br />

Einordnung des Falls durch die externe Lernbegleitung. Vor dem Hintergrund<br />

des Strukturwandels in der Weiterbildung und der Öffnung der Weiterbildungseinrichtung<br />

bewertete sie die erforderliche Kommunikationsarbeit<br />

als eine normale Arbeitssituation und stellte in Aussicht, dass der Anteil <strong>pädagogische</strong>r<br />

Tätigkeiten extern und vor Ort bei Partnern/Kunden voraussichtlich<br />

zunehmen würde. Organisierende Tätigkeiten würden zunehmen, da im-<br />

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