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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Zonen der Transformation<br />

Institutionalform (Struktur) mit hervor, die ihr Handeln ermöglicht und<br />

begrenzt. Akteuren und Akteurinnen wird <strong>pädagogische</strong> <strong>Professionalität</strong><br />

zugeschrieben, wenn sie mit ihren kulturellen und institutionellen<br />

Wissens- und Bedeutungsbeständen (Regelwissen) und unter<br />

Zuhilfenahme ihrer Handlungsmittel (Ressourcen) kompetent in<br />

pädagogisch strukturierten Kontexten zu handeln verstehen.<br />

<strong>Organisationsgebundene</strong> <strong>Professionalität</strong> wird deshalb im Rückgriff auf<br />

Giddens’ Theorie der Strukturation als kompetentes Handeln wissender<br />

Subjekte/Akteure aufgefasst, die unter anderem auf ein „lokales“<br />

organisationsgebundenes Set von Bedeutungsbeständen und<br />

Handlungsmitteln zugreifen und durch ihr Handeln die Struktur und die<br />

darin eingelassenen Relationen erzeugen, die zugleich Medium ihres<br />

Handelns sind (vgl. II 7).<br />

Unter Bedingungen gesellschaftlicher Transformation wird Beruflichkeit (als<br />

gesamtgesellschaftlich institutionalisierte Sozialform der Reproduktion und<br />

Innovation gesellschaftlichen Arbeitsvermögens) im Modus flexibler subjektiver<br />

Kompetenzentwicklung zur Geltung gebracht. Dementsprechend wird<br />

das subjektgebundene Arbeitsvermögen als <strong>Professionalität</strong> gefasst – nämlich<br />

in der Form reflexiv individualisierter Beruflichkeit. Dieser <strong>Professionalität</strong>sbegriff<br />

ist sowohl auf der Ebene des Kompetenzerwerbs (Anschlussfähigkeit<br />

von Kompetenz) als auch auf der Ebene der Performanz (Abschlussfähigkeit<br />

von Kompetenz) angesiedelt. Der Beruf als kollektive Form des gesellschaftlichen<br />

Arbeitsvermögens erhält für die Subjekte eine regulative Funktion,<br />

während sich die Individualisierung ihres Arbeitsvermögens im Modus organisationsgebundener<br />

<strong>Professionalität</strong> vollzieht. Dies kann unter anderem die<br />

Konsequenz haben, dass zunehmend Praktiken der Selbstinstitutionalisierung<br />

des individuellen Kompetenzprofils erforderlich werden.<br />

Die konzeptionelle Narration zu den sozialen Bedingungen und Kräften<br />

organisationsgebundener <strong>Professionalität</strong> in einem transformativen Übergangsraum<br />

erfolgt in drei thematischen Blöcken:<br />

Sinnerfüllter intersubjektiver Raum<br />

Personal-, Organisations- und Institutionsentwicklung: zur Integration<br />

von Subjektbildung und Strukturbildung<br />

Reflexiv individualisierte Beruflichkeit<br />

Für die thematische Gliederung sind folgende Überlegungen ausschlaggebend:<br />

Eine zentrale Entdeckung der Fallerzählungen ist der dialogische Charakter<br />

der Auswertungsgespräche, der auf die im SOL-Projekt entwickelte<br />

Lernkultur schließen lässt. Methodologisch begründet geht die narrative Interpretation<br />

aus von einer Homologie zwischen dem Selbstausdruck des Gesprächs<br />

(Performanz) und dem Gegenstand, der zur Darstellung kommt – al-<br />

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