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Organisationsgebundene pädagogische Professionalität - Budrich

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Theoretisches Konstrukt<br />

<br />

<br />

Die Beteiligung an einem Entscheidungsprozess ist fluide, d. h. Beteiligte<br />

wechseln.<br />

Ungewissheit entsteht dann, wenn Zukunft nicht vorausgesagt werden<br />

kann.<br />

People lack understanding of how components of the environment are changing (state uncertainty),<br />

or of the impact of environmental changes on the organization (effect uncertainty),<br />

or of the response options that are open to them (response uncertainty) (Weick<br />

1995:95).<br />

Ungewissheit hindert Organisationen daran, Handlungen zu entwerfen und<br />

ihre Wirkungen vorauszusehen. Dadurch entsteht ein Bedarf an zusätzlichen<br />

Informationen. Mehrdeutigkeit hingegen ist ein anderes Phänomen. Hier<br />

werden mehrdeutige Situationen subjektiv überwältigend erlebt, und Handelnde<br />

brauchen solche Informationen, die helfen, die verwirrende Situation<br />

zu interpretieren. In solchen Fällen ist eine vertrauensvolle Face-to-Face-<br />

Kommunikation förderlich. Werden Organisationen als Koordination von<br />

Handlung definiert, darf dies nicht zu einer statischen Betrachtung verleiten,<br />

die den koordinierten Handlungen eine „trügerische Stabilität“ (ebd.:67) verleihen<br />

würde. Wirklichkeitsgemäßer ist das Bild von Organisationen als temporale<br />

soziale Gebilde. Weick zieht daraus die Konsequenz und spricht nicht<br />

von ‚Organisation’, sondern vom ‚Prozess des Organisierens’.<br />

6.1 Prozess des Organisierens nach Weick<br />

Weick schlägt vor, die Vorstellung von Organisation als Struktur aufzugeben<br />

und stattdessen das Organisieren als Prozess vorzustellen.<br />

Wir bevorzugen eine Auffassung von Organisationen, die davon ausgeht, dass Organisationen<br />

andauernd auseinanderfallen und deshalb beständig aufgebaut werden müssen. Prozesse<br />

müssen permanent neu verwirklicht werden (Weick 1985:67).<br />

Das Konzept der Sinnstiftung will greifbar machen, was passiert, wenn Prozesse<br />

permanent neu verwirklicht werden.<br />

Über Sensemaking zu sprechen heißt, über die Wirklichkeit als eine fortlaufende Vollendung<br />

zu sprechen, die ihre Form findet, wenn Menschen sich retrospektiv den Sinn von<br />

Situationen machen, in denen sie sich selbst und ihre „Herstellungen“ befunden haben.<br />

Dieser Prozess hat eine starke reflexive Qualität. Menschen machen sich ihren Sinn von<br />

Dingen, indem sie eine Welt sehen, die sie sich längst auferlegt haben, durch das, was sie<br />

glauben (Weick 1995:15; Übersetzung H. S.).<br />

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