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Lenin Werke Band 3 - Red Channel

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Die Entwicklung des Kapitalismus in Rußland 243mehr den Basar" und wartete, bis „auf dem Basar die Brotsäcke leer gewordenwaren" (aus dem „Seiski Westnik" [Der Landbote], Jahrgang1890, Nr. 15, ibid., 107/108).Wie immer im entwickelten Kapitalismus ist auch hier zu beobachten,daß das Kleinkapital den Arbeiter besonders auspreßt. Einfache kaufmännischeErwägungen* veranlassen den großen Unternehmer zum Verzichtauf die kleinen Schikanen, die wenig Nutzen bringen und bei Konfliktenzu großen Verlusten führen können. Darum lassen zum Beispieldie großen Unternehmer (die 300—800 Arbeiter einstellen) ihre Arbeiternach Ablauf einer Woche nur ungern ziehen und passen selbstdie Löhne der Nachfrage nach Arbeitern an; manche führen sogar einZuschlagsystem ein, wenn sich die Arbeitslöhne in der Nachbarschaft erhöhthaben — und alle Aussagen stimmen darin überein, daß diese Lohnzuschlägedurch bessere Arbeit und durch das Ausbleiben von Konfliktendoppelt und dreifach wieder hereinkommen (ibid., 130—132; 104). Derkleine Unternehmer dagegen scheut vor nichts zurück. „Die Einzelhofbauernund die deutschen Kolonisten treffen unter den Arbeitern ihre,Auswahl' und zahlen ihnen 15—20% mehr, aber dafür ist auch die Arbeitsmenge,die diese Landwirte aus den Arbeitern herauspressen', umfünfzig Prozent höher." (Ibid., 116.) Bei einem solchen Landwirt kennendie „Maiden", wie diese selber sagen, „weder Tag noch Nacht". Die Kolonisten,die Schnitter beschäftigen, halten ihre Söhne an, abwechselnd alsletzte in der Reihe der Schnitter zu mähen (um die Arbeiter anzutreiben!),so daß diese sich ablösenden Antreiber dreimal am Tag mit frischer Kraftantreten und so die Arbeiter antreiben: „Daher sind auch Leute, die beideutschen Kolonisten gearbeitet haben, so leicht an dem ausgemergeltenKörper zu erkennen. Überhaupt vermeiden es die Einzelhofbauern undfangen an. Und dies nicht, weil es an Arbeitskräften mangelt, sondern weil dieArbeiter sich sagen, ,wir haben Oberwasser'." (Mitteilung eines Amtsbezirksschreibers,Schachowskoi, 125.)„Steht das Getreide schlecht und sind die Arbeitslöhne gefallen, so nutzt derKulak, der Arbeiter gedingt hat, das aus und kündigt dem Arbeiter vor Ablaufder Frist, so daß dem Arbeiter die beste Saison durch die Arbeitssuche indemselben Bezirk oder durch das Wandern in einen anderen verlorengeht" —gesteht ein Gutsbesitzer in einer Zuschrift (ibid., 132).* Vgl. Fr. Engels, „Zur Wohnungsfrage", Vorwort. 8016*

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