12.07.2015 Aufrufe

Lenin Werke Band 3 - Red Channel

Lenin Werke Band 3 - Red Channel

Lenin Werke Band 3 - Red Channel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Entwicklung des Kapitalismus in Rußland 447„Der endgültige Sieg der Großindustrie über die Kleinindustrie, die Zusammenfassungder über zahlreiche Webstuben verstreuten Arbeiter in den Mauerneiner einzigen Seidenfabrik, ist nur eine Frage der Zeit, und je schneller dieserSieg eintritt, desto besser für die Weber.Die heutige Organisation der Seidenindustrie ist gekennzeichnet durch Unbeständigkeitund Unbestimmtheit der ökonomischen Kategorien, durch denKampf der Großproduktion gegen die Kleinproduktion und Landwirtschaft.Dieser Kampf reißt den Kleinmeister und Weber in einen tollen Strudel,er bringt ihm zwar nichts ein, löst ihn aber von der Landwirtschaft los, stürztihn in Schulden und trifft ihn mit aller Wucht, wenn eine Stagnation eintritt.Durch die Konzentration der Produktion wird der Lohn des Webers nicht gesenkt,sie macht jedoch das Weglocken and Betrunkenmachen der Arbeiter, ihreVerpflichtung durch Handgelder, die ihrem Jahreseinkommen nicht entsprechen,überflüssig. Mit der Schwächung der Konkurrenz werden die Fabrikanten keinInteresse mehr daran haben, beträchtliche Summen aufzuwenden, nur um dieWeber in Schulden zu verstricken. Dabei stellt die Großproduktion die Interessendes Fabrikanten und der Arbeiter, den Reichtum des einen und die Armutder andern einander so klar gegenüber, daß beim Weber das Streben, selbstFabrikant zu werden, gar nicht erst aufkommen kann. Die Kleinproduktionbietet dem Weber nicht mehr als die Großproduktion, sie hat jedoch keinen sostabilen Charakter wie diese, und daher demoralisiert sie den Weber bedeutendstärker. Der kustargewerbliche Weber gibt sich trügerischen Hoffnungen hin,er wartet auf den Tag, an dem er seinen eigenen Webstuhl aufstellen kann. Fürdieses Ideal spannt er all seine Kräfte an, stürzt sich in Schulden, stiehlt, lügt,sieht in seinen Arbeitskollegen nicht mehr Leidensgefährten, sondern Feinde,Konkurrenten im Kampf um denselben armseligen Webstuhl, der ihm als fernesZiel vor Augen schwebt. Der Kleinmeister begreift seine ökonomische Armseligkeitnicht, er scharwenzelt vor den Aufkäufern und Fabrikanten, verheimlichtvor seinen Kollegen die Stellen und Bedingungen für den Einkauf vonRohstoffen und den Absatz des Fabrikats. Während er sich einbildet, ein selbständigerKleinmeister zu sein, wird er zu einem freiwilligen und erbärmlichenWerkzeug, zu einem Spielball in der Hand der Großhändler. Kaum hat er sichaus dem Dreck herausgearbeitet und 3 oder 4 Webstühle aufgestellt, redet erschon von der schweren Lage des Unternehmers, von der Faulheit und Trunksuchtder Weber, von der Notwendigkeit, den Fabrikanten vor dem Verlust derVorschüsse zu schützen. Der Kleinmeister ist das wandelnde Prinzip industriellerKnechtseligkeit, ebenso, wie in der guten alten Zeit der Hofmeister und derSchlüsselbewahrer die lebendige Verkörperung feudaler Knechtseligkeit waren.Solange noch keine völlige Scheidung des Produzenten von den Produktions-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!