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Lenin Werke Band 3 - Red Channel

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Die Entwicklung des Kapitalismus in Rußland 393II. Die kapitalistische Manufaktur in der russischen IndustrieBeginnen wir mit der Faserstoffe verarbeitenden Industrie.1. Die WebergewerbeDas Weben von leinenen, wollenen, baumwollenen, seidenen Geweben,Posamenten u. dgl. hatte bei uns (bis zum Aufkommen der maschinellenGroßindustrie) überall folgende Organisation: An der Spitze des Gewerbesstanden große kapitalistische Werkstätten mit Dutzenden und Hundertenvon Lohnarbeitern; die Besitzer dieser Werkstätten, die über großeKapitalien verfügten, kauften die Rohstoffe im großen ein und verarbeitetensie teils in ihren eigenen Betrieben, teils vergaben sie Garn und Kettean Kleinproduzenten (Webstubenbesitzer, Zwischenmeister, bäuerliche„Kustare" usw.)/ die entweder bei sich zu Hause oder in KleinbetriebenStoffe gegen Stücklohn webten. Grundlage dieser Produktion bildete dieHandarbeit/wobei folgende Operationen auf einzelne Arbeiter verteilt wurden:1. Färben des Garns; 2. Haspeln des Garns (auf diese Arbeit spezialisiertensich häufig Frauen und Kinder); 3. Auf scheren des Garns („Aufscherer");4. Weben; 5. Aufspulen des Einschlags für die Weber (dieArbeit der „Spuler", zum größten Teil Kinder). Mitunter gibt es in dengroßen Werkstätten noch besondere „Einzieher" (Arbeiter, die die Fädender Kette durch die O'sen der Schäfte und die Kämme des Webstuhls ziehen).*Gewöhnlich erfolgt die Arbeitsteilung nicht nur nach Teilarbeiten,sondern auch nach Warenarten, d. h., die Weber spezialisieren sich aufdie Erzeugung einer besonderen Sorte von Geweben. Die Vergebung einigerTeilarbeiten außer Haus ändert natürlich absolut nichts an der ökonomischenStruktur dieses Typs der Industrie. Die Arbeitsstätten der Weber,seien es nun Webstuben oder ihre eigenen Häuser, stellen lediglich dasauswärtige Departement der Manufaktur dar. Die technische Grundlageeiner derartigen Industrie ist manuelle Produktion mit weitgehender undsystematischer Arbeitsteilung; in ökonomischer Beziehung sehen wir dieBildung riesiger Kapitalien, die zum Kauf der Rohstoffe und zum Absatzder Erzeugnisse auf einem sehr ausgedehnten (dem nationalen) Markt•* Vgl. „Sammlung stat. Daten für das Gouv. Moskau", Bd. VII, Lief. III(Moskau 1883), S. 63764.

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