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Lenin Werke Band 3 - Red Channel

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Die Entwicklung des Kapitalismus in Rußland 311frage nach Lohnarbeit (die Bearbeitung der Melonenfelder erfordert sehr •viel Arbeit, so daß die Bestellung einer Desjatine auf 30—50 Rubel zustehen kommt) und erhöhte noch mehr den Unternehmergewinn und dieGrundrente. In der Nähe der Eisenbahnstation „Log" (Strecke Grjasi-Zarizyn) waren mit Wassermelonen bebaut: 1884 20 Desjatinen, 1890500—600 Desjatinen, 1896 1400—1500 Desjatinen, und der Pachtpreis jeDesjatine Boden erhöhte sich in den genannten Jahren von 30 Kopekenauf 1,50—2 Rubel und auf 4—14 Rubel. Die fieberhafte Erweiterung desAnbaus führte schließlich im Jahre 1896 zu einer Überproduktion undKrise, die den kapitalistischen Charakter dieses Zweigs der warenproduzierendenLandwirtschaft endgültig bestätigten. Die Preise für Wassermelonengingen so weit, herunter, daß sie nicht einmal die Kosten desEisenbahntransports ersetzten. Die Wassermelonen wurden einfach aufden Feldern liegengelassen. Nach den Riesengewinnen lernten die Unternehmerjetzt auch Verluste kennen. Am interessantesten ist jedoch dasMittel, das sie zur Bekämpfung der Krise wählten: Dieses Mittel bestehtin der Eroberung neuer Märkte und in einer solchen Verbilligung des Erzeugnissesund des Eisenbahntarifs, daß das Produkt aus einem Luxusartikelzu einem Konsumtionsartikel der Bevölkerung (in den Anbaugebietenauch zum Viehfutter) wird. „Der gewerbliche Melonenbau",versichern die Unternehmer, „befindet sich auf dem Wege einer weiternEntwicklung, seinem weiteren Wachstum steht außer dem Eisenbahntarifnichts im Wege. Im Gegenteil, die jetzt im Bau befindliche EisenbahnstreckeZarizyn-Tichorezkaja... eröffnet dem gewerblichen Melonenbauein neues und bedeutendes Gebiet." Welches auch das weitere Schicksaldieses „Gewerbes" sein möge, auf jeden Fall ist die Geschichte der „Melonenkrise"sehr lehrreich und gibt ein wenn auch kleines, so doch sehr eindringlichesBild von der kapitalistischen Entwicklung der Landwirtschaft.Es bleiben noch einige Worte über die stadtnahe Candwirtsdhaft zusagen. Sie unterscheidet sich von den oben geschilderten Arten der warenproduzierendenLandwirtschaft dadurch, daß bei der letzteren die ganzeWirtschaft auf ein bestimmtes Hauptprodukt für den Markt eingestelltist. Hier dagegen treibt der kleine Landwirt mit allem Handel: mit seinemHaus, das er Sommerfrischlern und Untermietern abtritt, mit seinem Hof,seinem Pferd und allen möglichen Erzeugnissen seiner Land- und Hofwirtschaft— mit Getreide, Viehfutter, Milch, Fleisch, Gemüse, Beeren,

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