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Lenin Werke Band 3 - Red Channel

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Die Entwicklung des Kapitalismus in Rußland 563der Familienverhältnisse und durch ein höheres Niveau der Bedürfnisse,sowohl der materiellen als auch der geistigen, unterscheidet.* In den Kleingewerbenund in der Manufaktur finden wir stets Überreste der patriarchalischenVerhältnisse und der verschiedensten Formen persönlicher Abhängigkeit,die — unter den allgemeinen Verhältnissen der kapitalistischenWirtschaft — die Lage der Werktätigen aufs äußerste verschlechtern, dieWerktätigen degradieren und demoralisieren. Die maschinelle Großindustrie,die die oft aus verschiedenen Teilen des Landes zusammenströmendenArbeitermassen konzentriert, verträgt sich in keiner Weise mehr mitden Überresten der Patriarchalität und der persönlichen Abhängigkeitund zeichnet sich durch ein wahrhaft „geringschätziges Verhalten zur Vergangenheit"aus. Und gerade dieser Bruch mit den überlebten Traditionenwar eine der wesentlichen Bedingungen, durch die die Regulierung undgesellschaftliche Kontrolle der Produktion möglich und notwendig gemachtwurde. Und was die Umgestaltung der Lebensverhältnisse der Bevölkerungdurch die Fabrik betrifft, so muß insbesondere festgestelltwerden, daß die Einbeziehung von Frauen und Jugendlichen in die Produktion**eine ihrem Wesen nach fortschrittliche Erscheinung ist. Zweifellosversetzt die kapitalistische Fabrik diese Kategorien der Arbeiterbevölkerungin eine besonders schwere Lage, und die Verkürzung undRegelung des Arbeitstages, die Schaffung hygienischer Arbeitsbedingungenusw. sind für sie besonders notwendig, aber das Bestreben, die Arbeit vonFrauen und Jugendlichen in der Industrie völlig zu verbieten oder jenepatriarchalische Lebensordnung aufrechtzuerhalten, die diese Arbeit ausschließt,wäre reaktionär und utopisch. Indem die maschinelle Großindu-* über den Typ des „Fabrikarbeiters" vgl. oben Kapitel VI, Abschnitt II, 5,S. 411—413.— Ebenso „Sammlung stat. Daten für das Gouv. Moskau", Bd.VII,Lief. III, Moskau 1883, S.58 (der Fabrikarbeiter ist ein Raisonneur, ein „Schlauberger").- „Nishni-Nowgoroder Sammlung", I, S. 42/43,- Bd. IV, S. 335. -„Die Gewerbe des Gouv.Wladimir", III, 113/114 u.a. - „Nowoje Slowo",Jahrgang 1897, Oktober, S. 63. — Vergl. auch die obenerwähnten Arbeiten desHerrn Shbankow mit der Schilderung von Arbeitern, die in die Städte gehen,um dort in Handel und Industrie zu arbeiten.** Nach den Angaben des „Index" waren 1890 in den Fabriken und <strong>Werke</strong>ndes Europäischen Rußlands insgesamt 875 764 Arbeiter beschäftigt, darunter210207 (24%) Frauen, 17793 (2%) Knaben und 8216 (1%) Mädchen.36*

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