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Lenin Werke Band 3 - Red Channel

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442 'W.I.<strong>Lenin</strong>Industrieorten zu rechnen sind. Die Scheidung der Industrie von derLandwirtschaft hat hier ihre tiefen Wurzeln in der Technik der Manufaktur,in ihrer Ökonomik und in den Lebensformen (oder kulturellenBesonderheiten), die die Manufaktur hervorbringt. Die Technik fesseltden Arbeiter an einen Beruf und macht ihn daher einerseits untauglichfür die Landwirtschaft (Entkräftung usw.), anderseits verlangt sie eineununterbrochene und lange Arbeit im Fach. Die ökonomische Strukturder Manufaktur ist durch eine Differenzierung der Gewerbetreibendengekennzeichnet, die unvergleichlich tiefer geht als in den Kleingewerben —und wir haben gesehen, daß in den Kleingewerben parallel mit dem Auflösungsprozeßin der Industrie ein Auflösungsprozeß in der Landwirtschaftvor sich geht. Angesichts der völligen Verelendung der Massen derProduzenten, die Voraussetzung und Folge der Manufaktur ist, kann sichderen Arbeiterpersonal nicht aus Landwirten rekrutieren, deren Wirtschaftnoch einigermaßen intakt ist. Zu den kulturellen Besonderheiten derManufaktur gehört erstens das sehr lange (bisweilen jahrhundertelange)Bestehen des Gewerbes, das der Bevölkerung seinen besonderen Stempelaufdrückt; zweitens eine höhere Lebenshaltung der Bevölkerung.* Aufdiesen letzteren Umstand kommen wir gleich noch ausführlicher zu sprechen,zunächst aber bemerken wir, daß die Manufaktur keine vollständigeScheidung der Industrie von der Landwirtschaft herbeiführt. Bei derhandwerksmäßigen Technik sind die Großbetriebe nicht imstande, die* Herr W. W. versichert in seinen „Abhandlungen über die Kustarindustrie":„Bei uns... gibt es sehr wenige Kustargegenden, die die Landwirtschaftganz aufgegeben haben" (36) — wir haben oben gezeigt, daß es ganz imGegenteil sehr viele solcher Kustargegenden gibt — und: „Die schwachen Anzeichenvon Arbeitsteilung, die wir in unserem Vaterland finden, sind nicht sosehr der Kraft des industriellen Fortschritts zuzuschreiben als vielmehr der Tatsache,daß der bäuerliche Bodenbesitz in seinem Ausmaß kaum veränderlichist..." (40.) Den Umstand, daß diese „Kustargegenden" sich durch eine besondereTechnik, Ökonomik und Kultur auszeichnen, daß sie ein besonderesEntwicklungsstadium des Kapitalismus charakterisieren, bemerkt Herr W.W.nicht. Wichtig sei, daß die „Industriedörfer" meistens den „kleinsten Bodenanteil"erhielten (39) — (im Jahre 1861, als ihr industrielles Leben bereits seitJahrzehnten, zuweilen auch Jahrhunderten bestand!) —, und hätte dies dieObrigkeit nicht zugelassen, würde es selbstverständlich überhaupt keinen Kapitalismusgeben.

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